Die inklusive Montessori-Schule der Aktion Sonnenschein will Klimaschule werden. Das mehrjährige Projekt des bayerischen Unterrichts- und Kultusministerium möchte Nachhaltigkeit und Klimaschutz dauerhaft in die Schulentwicklung der teilnehmenden Bildungseinrichtungen einbinden. Ziel ist ein klimaneutraler Schulbetrieb.
Für das sonderpädagogische Förderzentrum an der Heiglhofstraße passt die Bewerbung wunderbar ins Schulprofil. Bereits 2019 wurde ein Umweltarbeitskreis gegründet, der verschiedene Neuerungen auf den Weg gebracht hatte, wie etwa den Pausenverkauf mit vorwiegend regionalen Produkten auszustatten oder die Verwendung von Umweltpapier.
Jetzt wurde die ganze Schulfamilie - Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Geschäftsführung und Eltern - ins Boot geholt. Vom 14. bis 18. November findet als Auftaktveranstaltung eine Projektwoche statt, in der die verschiedenen Handlungsbereiche vorgestellt werden. Da geht es um Ernährung, Verpackung, Wasser, Nachhaltigkeit und vieles andere mehr. Die Projekte werden über mehrere Schuljahre entwickelt, die erarbeiteten Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt und schließlich darf sich die Montessori-Schule über eine Zertifizierung mit dem Gütesiegel „Klimaschule Bayern” freuen.
„Alle Handlungsbereiche finden im Klima zusammen”, betonen die Projektkoordinatorinnen Heike Fliegenbauer und Kerstin Steuer. „Jeder Bereich kann dazu beitragen, das Klima zu schonen.” Die beiden Montessori-Pädagoginnen arbeiten neben ihren Fachstunden mit der Umweltgruppe und sorgen im Moment dafür, dass die einzelnen Maßnahmen für den CO2-Abdruck der Schule durchgeführt werden. „Wir teilen uns die Arbeit auf, wiegen den Müll, fragen nach, welcher Strom eingekauft wird und wie hoch der Verbrauch ist”, erläutert Kerstin Steuer.
Die Schülerinnen und Schüler sind mit Feuereifer dabei. Aus jedem Jahrgang wurden inzwischen zwei Schülerinnen und Schüler in die Schülerumweltgruppe gewählt. Sie dienen als Multiplikatoren und bringen erarbeitete Themen in die einzelnen Klassen.
Wie etwa die Temperaturkette, die von den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts bis ins Jahr 2021 reicht. Kerstin Steuer hat sie gestaltet. Jedes Jahr wird durch eine Kugel symbolisiert. Waren die Kugeln vor der Jahrtausendwende noch hellblau oder höchstens rosa bzw. hellrot, so sind sie seit dem Jahr 2010 in dunkelroter Farbe dargestellt. Die zunehmende Erwärmung ist damit deutlich zu sehen. Die Kugeln nach 2021 sind noch nicht eingefärbt, denn es könnte ja sein, dass die Menschheit das Steuer noch herumreißt.
Aber auch in die konkreten Aktionen, die es für die Zertifizierung bedarf, ist die Schülerumweltgruppe mit eingebunden. Wer sich zur Verfügung stellen wolle, um an einem Gespräch mit der Geschäftsleitung über Energie teilzunehmen, fragen die Koordinatorinnen bei einem Treffen und zahlreiche Hände gehen nach oben. Für die Kinder und Jugendlichen ist klar, dass jeder mitanpacken muss, um eine Änderung herbeizuführen. Heike Fliegerbauer bringt es auf den Punkt: „Wir sind eine Eine-Welt-Familie und wir schaffen es nur gemeinsam.”