Im Moment sieht man am Campus Lochham in erster Linie die Großbaustelle für die Dreifeldturn- und Schwimmhalle. Hier sollen auf 3.000 Quadratmetern eine hochmoderne Sportanlage mit Turnhallen, Boulderwand, Sprintertunnel inklusive Sozialräume und einem großzügigen Eingangsbereich sowie einer Schwimmhalle mit 25-Meter-Bahnen entstehen. „Wir sind im Zeitplan“, bestätigte Stefan Schädle vom Bauamt Gräfelfing. Seit September wird bereits an die Pfosten-Riegel-Fassade der neuen Turnhalle und an die Holzdachkonstruktion gearbeitet.
Die Deckenschalen am Kellergeschoß sind bereits fertig. Nun folgt die Holzkonstruktion über dem Schwimmbad. Die Arbeiten am Rohbau werden sich bin zum Mai hinziehen. Danach folgen die Interieurarbeiten. „Jetzt stehen erst einmal wichtige Leistungsvergaben an“, so Schädle. Mit den Preisentwicklungen hatte sich der Gemeinderat schon Ende letzten Jahres beschäftigt.
„Zwar können wir in Teilbereichen sogar günstiger bauen, als wir geplant haben. Aber die steigenden Materialkosten haben uns gezwungen, mit dem Kostenplan drei Millionen Euro nach oben zu gehen.“ Statt der veranschlagten 29 Millionen Euro muss Gräfelfing nun mit 32 Millionen Euro rechnen. „Wie sich die Preise weiter gestalten, lässt sich ganz schwer abschätzen“, meinte er weiter. „Das ist eine große Glaskugel, allerdings mit einer guten Tendenz für die Auftraggeber. Es könnte sich einiges auch nochmal nach unten korrigieren.“
Auch wenn die Kosten schwanken, der Zeitplan kann gehalten werden. „Wir sind sportlich gestartet, können den Zeitplan aber sehr gut halten.“ Im Plan wolle man auch am Erweiterungsbau für das Kurt-Huber-Gymnasium (KHG) sein. Hierfür wird der ehemalige Nordflügel der Grund- und Mittelschule genutzt. „Die neue Heizzentrale ist bis März bereit fertig für die Inbetriebnahme.“ Dann werden von da schon Kindergarten, Grund- und Mittelschule sowie die alte Schwimmhalle beheizt. Ab nächsten Herbst läuft die ganze Beheizung des Campus von da. Auch die Umsetzung des Quartierstromversorgung laufe „auf Hochtouren“, um den Campus via Photovoltaik zentral mit Strom versorgen zu können.
Der Nordflügel wird aber viel mehr als nur die Wärme- und Stromversorgung beherbergen. Anstelle der Hausmeisterwohnung ist die neue Cafeteria geplant. Auf den südlichen Souterrainflächen werden ebenerdige Werkräume mit Ausgang zu Freiflächen gebaut. Dazu kommen Platz für zwölf Klassenzimmer, Schulküche, sechs Fachräume und Computerräume.
Auch der Kindergarten profitiert übrigens vom Umbau. „Der Weg entfällt zugunsten des Kindergartens, der sich da später ein wenig mehr ausbreiten kann.“ Den gesamten Umbau nennt Schädle auch „sportlich“ und weist auf die zwei Großbaustellen auf dem Gelände hin, die viel Organisation und ein ausgeklügeltes Sicherheitskonzept bedürfen. Bis zum Schuljahresbeginn 2025/26 soll alles am Campus fertig sein. Schädle: „Dann schlägt der G9-Effekt voll durch, so dass wir den Bedarf eines ganzen zusätzlichen Jahrgangs haben.“ 16,4 Millionen Euro kostet der Umbau fürs Gymnasium. Davon übernimmt der Landkreis als Sachaufwandsträger 70 Prozent.