Veröffentlicht am 13.02.2023 08:52

Ufersteg für Berg

Der Seeabstieg in Berg. Am Ufer wären auch ein Spaziersteg und ein Freibad ein Gewinn, finden die Planer. (Foto: Susanne Hauck)
Der Seeabstieg in Berg. Am Ufer wären auch ein Spaziersteg und ein Freibad ein Gewinn, finden die Planer. (Foto: Susanne Hauck)
Der Seeabstieg in Berg. Am Ufer wären auch ein Spaziersteg und ein Freibad ein Gewinn, finden die Planer. (Foto: Susanne Hauck)
Der Seeabstieg in Berg. Am Ufer wären auch ein Spaziersteg und ein Freibad ein Gewinn, finden die Planer. (Foto: Susanne Hauck)
Der Seeabstieg in Berg. Am Ufer wären auch ein Spaziersteg und ein Freibad ein Gewinn, finden die Planer. (Foto: Susanne Hauck)

Einmal ohne Schere im Kopf völlig frei planen können. Das war die Prüfungsaufgabe für künftige Regierungsbaumeister, die sich über die Gemeinde Berg Gedanken machen sollten. Und in der Tat, die Ideen für den Ort waren spektakulär: So gäbe es einen langen Spaziersteg parallel zum Seeufer, mit dem man quasi auf dem Wasser wandeln könnte. Der Abschlussjahrgang der Baureferendare, die der Freistaat Bayern zu Regierungsbaumeistern ausbildet, sollte in einem „Public Planning Lab“ Visionen zur Zukunft der Gemeinde entwickeln.
Ihre Projekte stellten sie abschließend bei der Präsentation in der TU München vor. Vieles davon wird wohl Utopie bleiben, aber ein frischer Blick von außen tut trotzdem gut. Einer der Kernpunkte war eine bessere Aufenthaltsqualität am See. Vor allem am Seeufer sehen die jungen Vordenker, die sich drei Wochen lang in der Gemeinde aufgehalten haben, Veränderungsbedarf. Einen großen Teil des Uferbereichs würden sie wieder der Natur überlassen und mit Weiden bepflanzen. Er wäre für die Allgemeinheit nicht mehr zugänglich. Stattdessen sehen sie einen öffentlichen Badeplatz in Berg und ein Naherholungsgebiet in Kempfenhausen vor.

Steg und Freibad

Außerdem sollte es einen Spaziersteg für Fußgänger und Radfahrer parallel zum Seeufer geben. Denn in Unterberg ist das Seeufer wegen der vielen von Hecken eingezäunten privaten Grundstücke größtenteils nicht zugänglich, die Besucher haben nichts vom See. So ein Flaniersteg ist übrigens gar nicht so utopisch, wie es sich anhört – am Tegernsee gibt es längst einen. Das Freibad mit Nichtschwimmerzone sehen die Uni-Absolventen dort vor, wo sich heute der Seeabstieg befindet. Dieser wurde erst 2020 extra neu gestaltet, um das Seeufer erlebbarer zu machen, Schwimmen ist dort aber explizit nicht vorgesehen. Auch den großen Parkplatz an der Mühlgasse haben die Baureferendare überplant. Sie stellen sich dort einen zentralen Platz zum Ankommen mit Cafe vor.

Leoni ohne Autos

Ein besonderes Augenmerk richteten die Baureferendare auf den Ortsteil Leoni. Er ist notorisch von Autos zugeparkt und von Ausflüglern und Badegästen regelrecht überlaufen, so dass es im Sommer wenig Spaß macht, sich dort aufzuhalten. Vor 100 Jahren gab es mal eine Seilbahn von der Rottmannshöhe runter nach Leoni. Die Trasse könnte man wiederbeleben, zwar nicht mit einer Seilbahn, aber mit einem Weg für Fußgänger. Die Autos könnten oben an einem großen Parkplatz abgestellt werden. Auch Shuttlebusse waren eine Idee. Dann könnte man die Assenbucher Straße in Leoni weitgehend für den motorisierten Verkehr sperren. Bei weiteren Aspekten ging es um einen „Erlebnisweg Lüssbach“, Mehrgenerationenhäuser, Nahversorgung und Klimawende. Was die Baureferendare sich genau ausgedacht haben, soll in einer eigenen Bürgerveranstaltung vorgestellt werden.
Das TUM Public Planning Lab wird als interdisziplinäres Seminar im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr am Lehrstuhl für Urban Design durchgeführt. Es ist Bestandteil des zweijährigen Vorbereitungsdienstes für den bautechnischen und umweltfachlichen Verwaltungsdienst, der Nachwuchskräfte für die öffentlichen Bauverwaltungen qualifiziert.

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