Es ist eines der kulturellen Highlights dieses Sommers: Das Buchheim-Museum begeht den 75. von Otto Waalkes mit einer großen Geburtstagsschau, bei der der legendäre Komiker auch selber anwesend sein wird.Was viele nicht wissen: Otto, der am 22. Juli Geburtstag hat, studierte in seiner Jugend Kunst in Hamburg. Auch während seiner Karriere als Komiker ist er dem Zeichnen treu geblieben – die Ottifanten sind sein Markenzeichen geworden. Per Videobotschaft war er bei der Pressekonferenz im Museum zugeschaltet. Er wolle sich die großen Werke der Kunstgeschichte vornehmen, kündigte Otto an.
„Da fehlen überall Ottifanten, das muss anders werden“, meinte er und versprach außerdem, sich ein besonderes Programm für Kinder einfallen zu lassen. „Sie sollen nicht zu kurz kommen, sie sind ja schon so kurz”, witzelte er. „Otto - Die Ausstellung“ (17. Juni bis 5. November) ist ein Querschnitt durch das Lebenswerk des Ostfriesen. Sie umfasst Zeichnungen, Gemälde, Kindheitsdokumente, Filmrequisiten sowie Shows und Filme von seinen Auftritten. Wie Museumsleiter Daniel J. Schreiber berichtete, sei Otto von sich aus auf das Museum zugekommen. Er schneite nämlich eines Tages herein, um die Ausstellung von Karikaturist Rudi Hurzlmeier anzuschauen. Dummerweise war die aber noch nicht offen. Schreiber nahm Kontakt auf, Otto kam ein zweites Mal, und das an einem besucherstarken Samstag, wo er, so Schreiber, „das Bad in der Menge genoss“.
Das ist aber nur eine von insgesamt sieben Sonderausstellungen im Jahresprogramm, das Museumsleiter Schreiber vorstellte. Los geht’s bereits am 11. März mit dem „Flächenbrand Expressionismus“, Holzschnitten aus der Sammlung Joseph Hierling. Ebenfalls an diesem Datum beginnt die Ausstellung „The Cabinet of Spotless Fears“ der jungen portugiesischen Künstlerin und Stipendiatin Sofia Seidi. Um Kitsch geht es bei „Das Schönste vom Schönen“ (ab 29. Juli) mit Krimskrams wie Stickbildern, Puppen und Kunstblumen aus der „Grünen Galerie des manischen Sammlers Buchheim. „Was dem kleinen Mann gefällt“, so Schreiber. Dass die Trivialkunst nicht dem hehren Kunstbegriff entspricht, machte Buchheim nichts aus. Er setzte sich für die Freiheit im Kunstbegriff ein und wollte „verrückte Ausstellungen“ machen. Im Herbst geht es mit einer Ausstellung über Buchheims Sammlung nichtwestlicher, hauptsächlich afrikanischer und asiatischer Kunst weiter (ab 21. Oktober). Ein Höhepunkt zum Jahresende ist eine große monografische Ausstellung über den berühmten Maler Leo von König (1871-1944, Berliner Secession), der in seinen letzten Jahren in Tutzing wohnte und so etwas wie ein väterlicher Freund und Lehrmeister des jungen Buchheims war. Die gezeigten Werke haben eine tolle Vorgeschichte. 2014 wurden 50 unbekannte Ölgemälde Königs im Nachlass der Eheleute Buchheim entdeckt. Die abgespannten Leinwände hatte Buchheim im Auftrag Königs zum Kriegsende auf abenteuerliche Weise aus dessen beschädigtem Berliner Atelier geborgen und nach Bayern gebracht.
Außerdem kündigte Bernrieds Bürgermeister Dr. Georg Malterer die „Wunderwelt Bernried“ an. Im Sommer können die Besucher auf drei an der spektakulären Brücke zum See installierten „Musical Swings“ Platz nehmen und durch das Schaukeln Klänge erzeugen. Es wird außerdem einen „Musikweg“ zum Dorf geben. Die lang geplante engere Verbindung zwischen Bernried und Museum soll endlich Realität werden.