Ende 2022 hatte das Fachbüro team red eine repräsentative Umfrage in Privathaushalten der Mitgliedskommunen der Würmregion durchgeführt. Insgesamt nahmen fast 1.700 Bürgerinnen und Bürger zwischen 16 und 80 Jahren in den Münchner Stadtbezirken 19 bis 22, den Städten Germering und Starnberg sowie den Gemeinden Gauting, Gräfelfing, Krailling, Neuried und Planegg daran teil. Der Mobilitätsforscher Claus Grimm leitete die Befragung und lobt die hohe Beteiligung: „Besonders erfreulich ist, dass sowohl die Alters- als auch Geschlechterverteilung weitgehend der Bevölkerungsstruktur in den teilnehmenden Kommunen des Regionalmanagement München Südwest e.V. (RMMSW) entspricht”.
Gegenstand der Online-Umfrage war es, ein Bild über das aktuelle Mobilitätsverhalten der Einwohnerinnen und Einwohner zu erhalten. Außerdem sollten sie das Mobilitätsangebot vor Ort bewerten und Verbesserungswünsche äußern. Die Befragten beurteilten die Verkehrssituation in den Mitgliedskommunen mit einer Durchschnittsnote von 3,1 entsprechend der Schulnotenskala von 1 bis 6. Ganz vorne in der Bewertung lagen Neuried mit 2,6 und Planegg mit 2,8. „Der größte Handlungsbedarf wird von den Starnbergern in ihrer Kreisstadt gesehen. Fast jeder zweite vergab hier die Noten mangelhaft oder ungenügend, was ein Gesamturteil von 4,1 ergab”, erklärt Claus Grimm.
Das Ergebnis der Fragen zum Nutzungsverhalten ist deutlich: „Zwar gaben die meisten Befragten an, zu Fuß unterwegs zu sein. Ganze 72 Prozent nutzen aber mindestens einmal in der Woche einen Pkw, immerhin 48 Prozent das Fahrrad und nur 36 Prozent den öffentlichen Nahverkehr”, so Claus Grimm. Aus den gesammelten Daten gehe zudem hervor, dass eine Mehrheit der Befragten in nahezu allen Feldern der Mobilität einen großen Handlungsbedarf sehe. Das betrifft insbesondere den Ausbau des Angebots sowie der Infrastruktur des ÖPNV und Fahrradverkehrs. „Sieben von zehn Befragten sind der Meinung, dass die Landkreise und Gemeinden rund um München massiv Geld investieren sollten, um durch neue Linien und häufigere Fahrten die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs zu erhöhen”, erklärt Tobias Kipp, der als Experte für Kommunale Mobilität das Projekt für team red leitet. Sechs von zehn Befragten fordern zudem den (Aus)Bau von Radwegen.
Verena Trautmann vom RMMSW e.V. und weist auf den aktuell laufenden Ideenmelder zur Verkehrssituation in der Würmregion hin: „Das Online-Werkzeug ist über unsere Vereinshomepage unter www.rmmsw.de zu erreichen und bietet allen in der Würmregion die Möglichkeit, positionsgenau auf einer Karte Wünsche, Anregungen oder identifizierte Problemstellen einzugeben”.