Veröffentlicht am 19.05.2023 09:08

Gewachsene Strukturen erhalten

Jeden Tag schleppt der Sohn von Kathrin Gobitz-Pfeifer (li.) sein Radl über die Treppe. Die Pläne für einen „Durchstich” für einen Rad- und Fußweg stellten (v. r.) Manfred Spannagl (CSU), CSU-Bezirksrätin Barbara Kuhn, Sebastian Kriesel (BA-Vorsitz) auf der Stadtteiltour Landtagsabgeordnetem Josef Schmid (2.v.l.) vor. (Foto: Patrizia Steipe)
Jeden Tag schleppt der Sohn von Kathrin Gobitz-Pfeifer (li.) sein Radl über die Treppe. Die Pläne für einen „Durchstich” für einen Rad- und Fußweg stellten (v. r.) Manfred Spannagl (CSU), CSU-Bezirksrätin Barbara Kuhn, Sebastian Kriesel (BA-Vorsitz) auf der Stadtteiltour Landtagsabgeordnetem Josef Schmid (2.v.l.) vor. (Foto: Patrizia Steipe)
Jeden Tag schleppt der Sohn von Kathrin Gobitz-Pfeifer (li.) sein Radl über die Treppe. Die Pläne für einen „Durchstich” für einen Rad- und Fußweg stellten (v. r.) Manfred Spannagl (CSU), CSU-Bezirksrätin Barbara Kuhn, Sebastian Kriesel (BA-Vorsitz) auf der Stadtteiltour Landtagsabgeordnetem Josef Schmid (2.v.l.) vor. (Foto: Patrizia Steipe)
Jeden Tag schleppt der Sohn von Kathrin Gobitz-Pfeifer (li.) sein Radl über die Treppe. Die Pläne für einen „Durchstich” für einen Rad- und Fußweg stellten (v. r.) Manfred Spannagl (CSU), CSU-Bezirksrätin Barbara Kuhn, Sebastian Kriesel (BA-Vorsitz) auf der Stadtteiltour Landtagsabgeordnetem Josef Schmid (2.v.l.) vor. (Foto: Patrizia Steipe)
Jeden Tag schleppt der Sohn von Kathrin Gobitz-Pfeifer (li.) sein Radl über die Treppe. Die Pläne für einen „Durchstich” für einen Rad- und Fußweg stellten (v. r.) Manfred Spannagl (CSU), CSU-Bezirksrätin Barbara Kuhn, Sebastian Kriesel (BA-Vorsitz) auf der Stadtteiltour Landtagsabgeordnetem Josef Schmid (2.v.l.) vor. (Foto: Patrizia Steipe)

Er wolle die Ideen der Bürger für ihren Stadtteil kennenlernen und sich ein Bild davon machen, wie sich der Stadtbezirk entwickelt hat, so Landtagsabgeordneter Josef Schmid (CSU) beim Stadtteilspaziergang durch Aubing. Mit dabei waren Bezirksrätin Barbara Kuhn und Bezirksausschussvorsitzender Sebastian Kriesel.

Als Erstes traf sich die Gruppe am Schubinweg vor der steilen Treppe zur Lochhausener Straße. „Seit über 100 Jahren besteht das Problem”, erklärte Barbara Kuhn vor den Stufen. Angesichts des massiv angestiegenen Verkehrs und der anwachsenden Bevölkerung sei es drängender denn je. Ein Großteil der 350 Schulkinder, aber auch Kita- und Hort-Kinder, die in die Grundschule am Schubinweg gehen, wohne auf der anderen Straßenseite. Sie schleppten täglich sich selbst oder ihre Räder und Roller die Treppen hinauf beziehungsweise hinunter. Alternativ erreiche man die Schule auf einem engen Gehsteig, auf dem beidseitiger Radverkehr zugelassen ist- „Ein gefährlicher Weg”, klagte Schülermutter Kathrin Gobitz-Pfeifer. „Das ist eine Zumutung – suboptimal“, stimmte Schmid zu. Dabei gäbe es die Möglichkeit, einen Rad- und Fußweg durch die Aufschüttung der Hochstraße zu schieben. „Das Mobilitätsreferat hat die technische Machbarkeit bestätigt“, sagte Kriesel. Überlegungen die Umsetzung im Rahmen des Gesamt-Radwegekonzepts zu integrieren, lehnen CSU und Lochhausener Eltern ab. Sie plädieren für eine schnelle Lösung als Einzelprojekt.
Die nächste Station war das neue Wohngebiet an der Osterangerstraße. Die Bebauung ist aufgelockert, es gibt grüne Innenhöfe. „Es ist eine schöne Siedlung“, so Kriesel. Nur die Lärmschutzwand mit ihren vorgelagerten Gabionen wirkt kahl. „Das wird noch begrünt“, versprach Kriesel.

„Der Zusammenhalt ist groß”

Im Dorfensemble Aubing erläuterten Vertreter von THW, Feuerwehr, Rotes Kreuz und dem Kulturzentrum Ubo 9 die Umbaupläne an der Ubostraße. THW und Feuerwehr müssen dringend um- und anbauen. Sie brauchen größere Garagen sowie moderne Umkleiden und Toiletten. Geplant sind eine Erweiterung des THW zur Georg-Böhmer-Straße, Neubau der Feuerwehr mit einem „Giebel zur Straße“, Umbau des Parkplatzes zu einem Dorfplatz. Dabei sollen alle Mieter – auch Reitstall und Jugendtreff – bleiben, denn „der Zusammenhalt untereinander ist groß“, erklärte Michael Karmann (Feuerwehr Aubing). „Wir sind eine richtige Blaulichtfamilie“, stimmte Marc Wallburg vom BRK zu, das in der parallel gelegenen Altostraße untergebracht ist. Karmann verwies auf die gewachsenen Strukturen. „90 Prozent der Mitglieder wohnen im Umfeld und kommen mit dem Radl“. Dadurch können die Aubinger Feuerwehrler die Hilfsfrist von acht Minuten um vier Minuten unterbieten, und das kann Leben retten.
Charlotte Coosemans und Magdalena Vaith vom Kulturzentrum Ubo 9 wünschen sich den neuen Dorfplatz. „Derzeit sieht man gar nicht, wo wir sind“, bedauerten sie. Markus Liebl befürchtet einen massiven Einbruch an Ehrenamtlichen, wenn die Standorte aufgegeben werden müssen. „Vernünftiges Konzept”, lobte Schmid. Woanders werde bemängelt, dass es keine Gemeinschaft gebe und hier habe man gewachsene Strukturen, Gemeinschaft und Begegnung, freute er sich.
Beim BRK in der Altostraße stellte Wallburg sein Herzensprojekt vor: Einen Zivilschutzanhänger. Damit kann im Katastrophenfall schnell dank Zelten, Akkus und Generatoren eine Anlaufstelle für die Bürger geschaffen werden. 25.000 Euro würde er kosten. „7.000 Euro haben wir bereits“, so Wallburg. Bei der Suche nach Fördertöpfen und Geldgebern mache er gerne den Vermittler, so Schmid.

Bussituation ist eine „Katastrophe“

Weiter ging es Richtung Freiham. Agnieszka Spizewska berichtete vom Leben in der im Bau befindlichen Siedlung, die einmal 30.000 Menschen eine Heimat bieten wird. „Staub, Lärm, nichts fertig, keine Wertstoffinsel und ein gefährlicher Schulweg“, lautete ihr Resümee. Dem stimmte Schulleiterin Eva Wobido von der Grundschule Freiham zu. Die Bussituation sei eine „Katastrophe“, die Busse seien übervoll, der Takt passe nicht und es fehlten Querverbindungen entlang der Bodenseestraße. Wobido schlug eine „Hol- und Bringzone“ vor. Kritik gab es an der Situation am Sportpark. Wegen der fehlenden Hallenkapazitäten würden Vereine aus dem gesamten Stadtgebiet hier trainieren. „Wir Freihamer haben wenig davon“. Außerdem würden die Anlagen zunehmend „verlottern“, so die Kritik. „So etwas versteht der Steuerzahler gar nicht“, erwiderte Joesf Schmid.

Mit den Bürgern diskutieren

Zum Abschluss ging es ins Stiftungsgasthaus „Zum Gustl“ nach Gut Freiham. Dorthin waren etwa 70 Bürger gekommen, um mit Schmid, Kuhn und Kriesel über Anliegen wie fehlende Mittagsbetreuungsplätze in Lochhausen, Ausbau der S 4, ÖPNV und anderes zu diskutieren.

north