Veröffentlicht am 22.05.2023 08:41

Solar vom Balkon

Das Paneel eines Balkonkraftwerks präsentieren v.li.: Ernst Deiringer, Josef Frühholz, Bürgermeister Klaus Kögel und Wolfgang Falkenberg. (Foto: Patrizia Steipe)
Das Paneel eines Balkonkraftwerks präsentieren v.li.: Ernst Deiringer, Josef Frühholz, Bürgermeister Klaus Kögel und Wolfgang Falkenberg. (Foto: Patrizia Steipe)
Das Paneel eines Balkonkraftwerks präsentieren v.li.: Ernst Deiringer, Josef Frühholz, Bürgermeister Klaus Kögel und Wolfgang Falkenberg. (Foto: Patrizia Steipe)
Das Paneel eines Balkonkraftwerks präsentieren v.li.: Ernst Deiringer, Josef Frühholz, Bürgermeister Klaus Kögel und Wolfgang Falkenberg. (Foto: Patrizia Steipe)
Das Paneel eines Balkonkraftwerks präsentieren v.li.: Ernst Deiringer, Josef Frühholz, Bürgermeister Klaus Kögel und Wolfgang Falkenberg. (Foto: Patrizia Steipe)

Bisher hat die Gemeinde Seefeld vor allem Hausbesitzer unterstützt, wenn sie ihre Gebäude oder Heizungen energetisch nachhaltig machen wollten. Jetzt sollten neben den Grundbesitzen auch einmal Mieter in den Genuss von Förderungen kommen, erklärte Bürgermeister Klaus Kögel. Deswegen subventioniert Seefeld den Kauf von Solarmodulen für ein Balkonkraftwerk. Denn diese eignen sich fast für jede sonnenbeschienene Fläche, es gibt sie mittlerweile sogar schon im Super- oder Baumarkt und man kann sie ohne technisches Know-how einfach installieren.

Gemeinsam mit Ernst Deiringer und Wolfgang Falkenberg vom Seefelder Energiewendeverein und Bürgermeister Kögel stellte der erste Bürger, der in den Genuss des Zuschusses gekommen ist, sein Balkonkraftwerk vor. Vor zwei Monaten hat Josef Frühholz aus Hechendorf die beiden Module auf seinem Dach installiert. Ein Balkonkraftwerk könne nämlich überall dort aufgebaut werden, wo Sonne hinscheint, also auch auf Dächern, Hauswänden, Garagen oder Gartenhäusern. Bedingung ist, dass es nicht mehr als zwei Solarmodule sind und die Obergrenze liegt bei 600 Watt. Den Strom würden sie jetzt bewusster verbrauchen, erklärte der Hechendorfer. Wenn die Sonne scheint, dann werde die Spülmaschine eingeschaltet, um den generierten Strom zu verbrauchen. Den ganzen Strombedarf der Familie kann mit so einem kleinen Kraftwerk nicht gedeckt werden, aber in vier Jahren hofft Frühholz, dass sich die rund 1000 Euro teure Anschaffung amortisiert. Von der Gemeinde hat er je Modul 75 Euro bekommen und seit Anfang des Jahres muss man keine Mehrwertsteuer mehr dafür bezahlen. Mieter und Bewohner von Mehrfamilienhäusern müssen allerdings die Genehmigung von Vermieter oder Eigentümergemeinschaft vor der Installation einholen. „Länger als einen Samstagvormittag dauert die Installation eines Balkonkraftwerks nicht“, versicherte Frühholz. Seine ein mal zwei Meter großen Module wiegen jeweils 18 Kilo. Auf der Rückseite ist bereits ein Wechselrichter und Kabel installiert. Das kommt in eine Haushaltssteckdose und anstatt, dass man Strom aus der Steckdose zieht, „schiebt man es quasi hinein“, erklärte Falkenberg. Der Überschuss geht kostenfrei ins allgemeine Stromnetz.
Mit ihrer Subvention hofft die Gemeinde auf Nachahmer. Derzeit werden 18 Prozent des Stroms in der Gemeinde regenerativ erzeugt, so Falkenberg und Deiringer ergänzte: „Das Potenzial liegt bei 70 Prozent“. Die Gemeinde selbst hat öffentlichen Gebäude mit Solarmodulen bestückt. Bei Bebauungsplänen wird darauf gedacht, dass die Dachflächen die richtige Neigung und Ausrichtung für Fotovoltaik haben. Seefeld unterstützt aber auch andere Maßnahmen, die im Zusammenhang mit der Energiewende stehen. Am Donnerstag, 25. Mai lädt der Energiewendeverein zum Thema „Wärmepumpen“ um 19 Uhr ins Törringstüberl von Schloss Seefeld ein. Es informiert das Mitglied bei „Scientists for Future“, Michel Gerstl, darüber wie man von den Gas- oder Ölheizungen dank Wärmepumpen wegkommen kann.

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