Egal ob es regnet oder schneit – die Seefelder Schülerlotsen und -lotsinnen stehen zuverlässig an den Schultagen an den gefährlichen Kreuzungen der Gemeinde und geleiten die Kinder sicher über die Straße. Dass diese Aufgabe richtig viel Spaß macht, das beweisen Angelika Kasten und Christine Petsch. Beide üben oder übten seit etwa 25 Jahren dieses Ehrenamt aus. Für soviel Engagement gab es einen besonderen Dank von Seefelds Bürgermeister Klaus Kögel.
„Das ist schon etwas Besonderes, was Sie leisten“, lobte Seefelds Bürgermeister Klaus Kögel. Als Dank für ihr langjähriges Engagement als Schülerlotsinnen überreichte er zwei mit Leckereien gefüllte Tüten an Angelika Kasten für 26 Jahre und Christine Petsch für 25 Jahre Dienst. In diesem Schuljahr werden wieder neue Kräfte benötigt. Von den etwa 20 Ehrenamtlichen haben viele aufgehört, auch Christine Petsch. Ganz aufgeben wird sie den Job aber nicht. „Wenn Not ist, dann springe ich ein“, verspricht sie. Angelika Kasten ist derzeit besonders gefordert. Als Vertretung steht sie dann an der Straße, wenn fest eingeteilte Schülerlotsen - zum Beispiel wegen Krankheit - nicht können.
Die Seefelder Schülerlotsen sind nicht über die Gebühr belastet. Die meisten stehen lediglich ein bis zweimal die Woche an der Straße. Es gibt sogar eine kleine Aufwandsentschädigung in Höhe von fünf Euro. Außerdem werden alle von der Polizei eingewiesen und sind im Falle eines Unfalls über die Gemeinde versichert. Viel Zeit muss man für die Tätigkeit nicht aufwenden. Beginn ist etwa um halb acht. Mittags wird der Schulweg für die Erst- und Zweitklässler je nach Schulende um 11.15, 12.20 und 13.05 gesichert.
Das Ehrenamt macht den beiden Schülerlotsinnen viel Spaß. „Die Kinder sind einfach nett“, freut sich Angelika Kasten. Christine Petsch berichtet: „Manche Eltern kenne ich noch als sie selbst Kind waren“. Viele nehmen sich die Zeit für ein paar Worte mit den Lotsinnen, und auch die Kinder gehen nicht ohne Gruß vorbei. „Das habe ich ihnen gleich am Anfang beigebracht“, lacht Petsch.
Die Schülerlotsen geleiten aber nicht nur die Kinder sicher über die Straße, sondern sie schulen die Kleinen für die Gefahren im Verkehr, damit sie sich nicht auf die vermeintliche Sicherheit eines Straßenschilds oder Zebrastreifens verlassen.
Was den beiden auffällt ist, dass immer weniger Kinder zu Fuß in die Schule gehen. In den ersten Wochen würden die Eltern ihre Kinder noch zu Fuß zur Schule begleiten. Dann aber übernehmen die Elterntaxis, die in der Früh hin und her fahren. Warum das so ist, kann Kögel nicht verstehen. Schließlich sei es wissenschaftlich erwiesen, dass ein Fußweg gut für Körper und Psyche sei, wusste er. Am Anfang des Schuljahres würden sie etwa 30 Kinder über die Straße geleiten, am Ende seien es höchstens eine Handvoll, bedauern die Lotsinnen. „Das Thema nehme ich mit in die Bürgerversammlung“, versprach Kögel.