Veröffentlicht am 23.09.2024 08:38

Zweigleisiger Ausbau zwischen Steinebach und Hechendorf


Von Patrizia Steipe
Einen farblichen Kontrast bildet die rote S-8 zwischen grünen Feldern. (Foto: pst)
Einen farblichen Kontrast bildet die rote S-8 zwischen grünen Feldern. (Foto: pst)
Einen farblichen Kontrast bildet die rote S-8 zwischen grünen Feldern. (Foto: pst)
Einen farblichen Kontrast bildet die rote S-8 zwischen grünen Feldern. (Foto: pst)
Einen farblichen Kontrast bildet die rote S-8 zwischen grünen Feldern. (Foto: pst)

In den Gemeinden rund um Weßling, Wörthsee, Seefeld und Herrsching ist er ein Dauerthema. Der zweigleisige Ausbau der S-8-Bahnstrecke zwischen Steinebach und Seefeld-Hechendorf. Das Projekt ist Teil der sogenannten „Netzergänzenden Maßnahmen” und ist Voraussetzung für den angestrebten 15-Minuten-Takt bis Herrsching. Was passiert bei diesem Projekt konkret?

Geplant ist, ein zweites Gleis auf einer Länge von etwa 2,7 Kilometern auf der Ostseite der bestehenden Strecke zu verlegen. Dieses zusätzliche Gleis soll für einen reibungsloseren Betrieb und einen stabileren 15-Minuten-Takt sorgen – das heißt, die Züge fahren häufiger und pünktlicher. Damit soll auch der Verkehr in der Münchner S-Bahn entlastet und Engpässe verhindert werden. Am Bahnhof Weßling ist eine Spurplananpassung sowie der Bau eines neuen, westlich gelegenen Wendegleises vorgesehen. Damit können S-Bahnen beginnen, enden und wenden und mehr Fahrten machen. Außerdem soll der seit Jahren geforderte barrierefreie Ausbau der Station erfolgen.
Auch der Bahnhof Steinebach wird im Zuge der Bauarbeiten gründlich aufgemöbelt. Neben zwei neuen Außenbahnsteigen, die jeweils 210 Meter lang sind, wird die gesamte Station barrierefrei gestaltet. Dank neuer Rampen und einer Unterführung können Fahrgäste künftig stufenlos ein- und aussteigen – eine Erleichterung für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, aber auch für Familien mit Kinderwagen oder Reisende mit Gepäck. Außerdem ist ein Blindenleitsystem geplant.

Diskussionen in den Gemeinderäten

Um Platz für das zweite Gleis zu schaffen, werden mehrere Brücken erneuert. So müssen sowohl die Eisenbahnüberführung an der Staatsstraße 2348 als auch eine Brücke über einen landwirtschaftlichen Weg ersetzt werden. Die neuen Brücken sollen stabiler und damit sicherer werden. Darüber hinaus werden die Steuerungstechnik und die Stellwerke in Weßling und Herrsching, die den Zugverkehr auf der Linie regeln, erweitert und modernisiert.
Die Baumaßnahmen bringen auch Probleme mit sich. In den Gemeinderatssitzungen in Wörthsee und Seefeld gab es Diskussionen über die Lärmschutzwände, die entlang der Strecke zwischen Weßling und Herrsching errichtet werden sollen. Anwohner stören sich daran, dass die Wände das Landschaftsbild und den freien Blick beeinträchtigen. Laut Bahn seien die Lärmschutzmaßnahmen jedoch gesetzlich vorgeschrieben, um die Anwohner vor den Geräuschen der vorbeifahrenden Züge zu schützen.
Ein weiteres kontroverses Thema ist die Nähe der neuen Gleise zu privaten Grundstücken, insbesondere in Hechendorf. Dass einige Gebäude deswegen zusätzlich gesichert werden müssen, bereitet Sorgen.
Für den Bau und die Umweltschutzmaßnahmen benötigt die Bahn Grundstücke in den betroffenen Gemeinden. Ab Beginn der Planungsphase greift zudem eine Veränderungssperre.

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