Eigentlich sind sich beim Landschaftspark West alle einig: »Wir haben mit dem Park ein wunderbares großes Stück Grün mitten in der Stadt«, freut sich MdL Josef Schmid, »das wollen wir erhalten!«
2021 hatte sich der Stadtrat mit einem Grundsatzbeschluss auf die Freihaltung des Geländes festgelegt. Das Gebiet des Landschaftsparks »Pasing-Laim-Blumenau-Hadern« einschließlich der städtischen Baumschule wurden aus den städtebaulichen Planungen herausgenommen.
Doch vor kurzem hat der Stadtrat einen Beschluss zur Umsetzung des Landschaftsparks kurzfristig vertagt. Das ließ nicht nur bei Verbänden wie dem BUND Naturschutz, sondern auch bei den Bürgern die Alarmglocken schrillen. Dass von Grün-Rot plötzlich erneuter »Redebedarf« angemeldet wird, verstehen die CSU-Stadträte Alexandra Gaßmann und Winfried Kaum wie viele Bürger als Zeichen, dass der Park doch noch für Wohnungsbau zugänglich gemacht werden soll.
MdL Josef Schmid kritisierte beim Gespräch mit Bürgern vor Ort die Vertagung der Stadtratsentscheidung. »Diesen Beschluss so plötzlich von der Agenda zu nehmen, ist schlechter Stil.« Natürlich benötige man in München Wohnungen, Schulen, Platz für Senioren, Familien und auch Gewerbe. »Wir wollen aber nicht alles zubetonieren«, so Schmid, »die CSU ist die Partei von Maß und Mitte, wir schauen genau hin!«
Beim Landschaftspark sei die Position der CSU unverändert; hier dürfe es keinerlei Bebauung geben: »Wir brauchen solche Frischluftschneisen«, unterstrich Schmid, »wir müssen diese Fläche als Ganzes erhalten!« Das sei auch aus sozialen Gründen nicht verhandelbar: »Nicht jeder Münchner hat einen eigenen Garten oder einen Balkon. Deswegen brauchen wir die öffentlichen Grünflächen, denn jeder soll einen Platz haben!«, bekräftigte Schmid.
„Wie kann man in Zeiten der Klimakrise daran denken, etwas von einem Park wegzunehmen?”, fragte Susanne Kopp von der Bürgerinitiative Landschaftspark-West, „das würden wir doch auch beim Englischen Garten niemals tun.” Die Initiative will diesen großen zusammenhängenden Grünzug bewahren und spricht sich gegen eine Bebauung auch nur von Teilen aus. Die Bürger wissen die CSU dabei auf ihrer Seite.
Die Bürger befürchten nach der Vertagung des Stadtratsbeschlusses, dass die SPD ihren grünen Partner unter Druck setzt, um doch noch Wohnungen auf dem Areal bauen zu können. Winfried Kaum erinnerte daran, dass die Grünen 2021 noch für den uneingeschränkten Erhalt der Parkfläche gestimmt haben. »Wir müssen die Grünen fragen, ob sie heute weiter zu ihrem damaligen Beschluss stehen«, riet Josef Schmid, »daran müssen sie sich messen lassen.«
Genau das will die Bürgerinitiative tun: »Die Grünen sollen Farbe bekennen – jetzt, noch vor der Landtagswahl«, verlangt Susanne Kopp von der BI. Blieben die Grünen wie die CSU bei ihrem bisherigen Votum für den Park, wäre eine Bebauung vom Tisch.