Veröffentlicht am 28.06.2023 00:00

Entwicklung gemeinsam anschieben

Im Herbst dieses Jahres soll von der Stadt München, der Stadt Germering und der Gemeinde Puchheim ein Zweckverband „Münchner Westen” gegründet werden. Ziel ist ein gemeinsamer Flächenankauf und die Weiterentwicklung dieser Flächen. Derzeit sind rund 4.550 Hektar unbebaute Flächen im Gespräch, gut die Hälfte davon auf Münchner Stadtgebiet in den Stadtteilen Pasing-Obermenzing. Aubing-Lochhausen-Langwied und Allach-Untermenzing. Stefan Diemling, Geschäftsleiter des Zweckverbands Freiham, wurde mit der Aufgabe betraut. In der letzten Sitzung des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing stellte er das Projekt vor.

Auf mehrere Schultern verteilen

„Kirchturmpolitik ist nicht mehr zielführend”, betonte er. Man sei auf langfristige Grundstückssicherung aus und setze auf gemeinsame Flächen, gemeinsame Verantwortung und die Verteilung auf mehrere Schultern. Genutzt werden sollen die Flächen für die Verkehrsinfrastruktur, z.B. die U-Bahnverlängerung nach Germering, für Ausgleichsflächen, regenerative Energieerzeugung, Gewerbeentwicklung, Freiraumsicherung und -vernetzung sowie für die Siedlungsentwicklung. Vorteile bringt das vor allem auch für Projekte mit regionalem Bezug, wie Radwegen, Erholungsflächen oder die Trasse für ein U-Bahn, da die Flächen gezielt für solche Vorhaben erworben werden könnten. Die Finanzierung des Grunderwerbs und der Entwicklungskosten sollen über langfristige Darlehen des Zweckverbands erfolgen.

Vorgesehen ist eine gleichmäßige Verteilung der Anteile. Das heißt, jede der beteiligten Kommunen wird ein Drittel Anteil halten. Der Verbandsvorsitz soll in einem zweijährigen Turnus rollieren.

Direkter Austausch erwünscht

Der Bezirksausschuss äußerte sich positiv zum geplanten Zweckverband. Der Unterausschuss begrüße das Vorhaben sehr, meinte Stefanie Martin, Vorsitzende des Unterausschusses Planung und Bau. „Wir legen natürlich Wert darauf, dass wir beteiligt werden”, fügte sie hinzu - ein Einwurf, den Stefan Diemling durchaus nachvollziehen konnte. „Die Planungshoheit bleibt bei der Stadt München”, sagte er. „Wir brauchen den direkten Austausch mit den Leuten vor Ort.” Den Anteil von Allacher Flächen bezifferte er auf rund 15 Prozent. Betroffen ist der westliche Teil des Stadtbezirks. Der Großteil der Flächen liegt im Aubing-Lochhausen-Langwied.

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