26 Medaillen sicherte sich die Deutsche Altersklassen-Nationalmannschaft beim weltgrößten Triathlonspektakel, dem „Hamburg-Triathlon”, in dessen Rahmen auch die Weltmeisterschaften aller Sprintformate ausgetragen wurden. Unter den 307 Qualifizierten der Deutschen Triathlon Union ging auch das Ehepaar Peter (74) und Marianne (69 ) Grünebach aus Polling an den Start. Knapp 2.000 Athleten aus aller Welt suchten ihre Weltmeister über 750 m Schwimmen, 20,5 km Radfahren und fünf km Laufen.
In Gruppen unter 100 aufgeteilt, startete Peter um 12.25 Uhr seine Kraulrunde in der Binnen-Alster. Tausende Fans hatten sich am Jungfernsteg eingefunden, als die grünen Badekappen der „M70 plus” ins 21 Grad kalte Wasser geschickt wurden. Peter hatte taktische Position an der rechten Boje der gedachten Startlinie bezogen. Mit dem Starthorn kraulte er mit hoher Schlagfrequenz los und entkam so der üblichen Keilerei im Pulk. Drei Bojen in Richtung Außenalster waren zu umrunden, dann ging es entlang des Ballindamms Richtung Rathaus, durch einen Tunnel unter dem Jungfernsteg durch und über eine schiefe Ebene, Treppenstufen hoch wieder ans Tageslicht zur 500m langen Wechselzone.
Auf dem Rad ließ Peter Kraft, da er meist für sich fuhr und wenig den Windschatten anderer nutzen konnte. Nach 20,5 Kilometern erreichte er die zweite Wechselzone und machte sich an den Lauf. Die oft trainierte Schrittfrequenz zählte der Pollinger für sich mit, hielt so der Erschöpfung stand und das Tempo aufrecht. Sein Durchhaltevermögen hatte er bereits beim Staffelsee-Lauf und Ammersee-Triathlon gestählt. Viele Jüngere konnte er passieren und den altbekannten besseren Radfahrer, den Schweizer Daniel Schori, hinter sich lassen. Im Zielkanal wurde Peter Grünebach - für ihn überraschend - vom Stadionsprecher nach 1:24:50 Stunden als „Dritter” von 36 Athleten seiner Wertungsklasse begrüßt und von dem Sieger, dem britischen Sportfreund Mike Smallwood (1:20:57 Stunden) hinter der Ziellinie beglückwünscht.
Ehefrau Marianne folgte mit einer Damengruppe um 14 Uhr. Sie hatte schnelle Schwimmerinnen um sich, deren Tempo sie nicht mithielt, mit 16:30 Minuten war sie dennoch vorne dabei, als es aufs Rad ging. Ihr gelang ein starker Ritt auf ihrem Gravel-Bike von 39:05 Minuten und ein guter zweiter Wechsel. Was ihr zu schaffen machte, waren die langen Wege. Seit einem Meniskusabriss und der Operation hat sie Knieschmerzen beim Laufen und reduzierte deshalb das Lauftraining. Marianne lag zunächst noch im ersten Drittel, musste sich dann aber beim Lauf von einigen Konkurrentinnen überholen lassen; schmerzhaft für die ehemalige Marathonläuferin und „Eisenfrau”. Am Ende aber ist die Pollingerin mit ihrer Leistung von gesamt 1:40:26 Std zufrieden. Mit 69 Jahren ist dieses Finish immer noch eine beachtenswerte Leistung und Platz 23 bei Weltmeisterschaften unter 40 meist Jüngeren nachahmenswert.
In fünf Wochen werden beide Pollinger wieder international am Start sein, gemeinsam bei der EM Aquathlon im belgischen Menen und zwei Tage später Marianne bei der EM Aquabike und Ehemann Peter bei der Triathlon EM Mitteldistanz.