Veröffentlicht am 04.09.2023 08:36

Inklusion schaffen


Von Beatrix Köber
Inklusives Spielen ist an den meisten Spielplätzen im Viertel nicht möglich. Auch der bekannteste Spielplatz im Viertel, der „Affenspielplatz“, ist nicht barrierefrei. (Foto: Beatrix Köber)
Inklusives Spielen ist an den meisten Spielplätzen im Viertel nicht möglich. Auch der bekannteste Spielplatz im Viertel, der „Affenspielplatz“, ist nicht barrierefrei. (Foto: Beatrix Köber)
Inklusives Spielen ist an den meisten Spielplätzen im Viertel nicht möglich. Auch der bekannteste Spielplatz im Viertel, der „Affenspielplatz“, ist nicht barrierefrei. (Foto: Beatrix Köber)
Inklusives Spielen ist an den meisten Spielplätzen im Viertel nicht möglich. Auch der bekannteste Spielplatz im Viertel, der „Affenspielplatz“, ist nicht barrierefrei. (Foto: Beatrix Köber)
Inklusives Spielen ist an den meisten Spielplätzen im Viertel nicht möglich. Auch der bekannteste Spielplatz im Viertel, der „Affenspielplatz“, ist nicht barrierefrei. (Foto: Beatrix Köber)

„Ich wünsche mir inklusive Spielplätze auf der Schwanthalerhöhe, aber auch in allen anderen Stadtteilen“, diese Bitte brachte eine Stadtteilbewohnerin bei der Bürgerversammlung im Mai vor. Sie stellte einen entsprechenden Antrag, der fast einstimmig verabschiedet wurde. Das Baureferat kümmerte sich inzwischen um die Forderung und versandte jüngst das Antwortschrieben, das auch dem Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8) zuging. Hier vertagte man das Thema und will zuerst Bestandspläne zu den Spielplätzen im Viertel einholen. Ein Abnicken des städtischen Schreibens wird es danach wohl nicht geben, denn vor allem die geplante Umgestaltung des Spielplatzes im Gollierpark könnte eine Chance für inklusive Ausstattung bieten.

Rampen oder ähnliche barrierefreie Zugänge kann man mancherorts an einigen, wenigen Spielplätzen in der Stadt bereits sehen. Inklusion bedeutet aber mehr, das machte die Antragstellerin bei der Bürgerversammlung auf der Schwanthalerhöhe deutlich. „Auch Kinder mit kognitiven, psychomotorischen und sozialen Beeinträchtigungen sollten die Möglichkeit haben, auf öffentlichen Spielplätzen spielen zu können“, erklärte die Bürgerin. „Auch sie haben ein Recht auf Teilhabe, doch leider sind unsere Spielplätze aktuell nicht barrierefrei.“ Damit Spielplätze wirklich barrierefrei sind, müsste man sich bei deren Gestaltung mit den besonderen Bedürfnissen aller Kinder auseinandersetzen und gemeinsam mit Experten, etwa aus den Förderzentren, aber auch mit den Kindern selbst Lösungen entwickeln, so der Vorschlag der Bürgerin.
Das Baureferat erklärte nun in seinem Antwortschreiben u.a., dass alle in den letzten 15 bis 20 Jahren neu errichteten bzw. modernisierten Spielplätze in der Stadt „inklusive Merkmale“ aufwiesen: „Das maßgebliche Planungsziel ist es dabei, das gemeinsame Spiel zu fördern und Aufenthaltsbereiche für alle zu schaffen sowie z. B. durch Geländemodellierungen, Wegeführungen, Bepflanzung etc. attraktive und vielfältige Spielräume für alle Altersgruppen und Personen bereitzustellen.“

Pläne angefragt

Seit vielen Jahren würden bewusst Spielgeräte für öffentliche Spielplätze ausgewählt, die für eine möglichst breite Nutzungsgruppe, ob mit oder ohne Behinderung bzw. Einschränkung, „spannende Nutzungsmöglichkeiten“ beinhalten. „Um der hohen Bedeutung des Themas Inklusion Rechnung zu tragen“ werde zudem jede Spielplatzplanung mit dem Fachgremium „Städtischer Beraterkreis für barrierefreies Planen und Bauen“ abgestimmt.
Seit etwa drei Jahren stehen nun die Pläne für die geplante Sanierung des Spielplatzes am Gollierplatz. Voraussichtlich im nächsten Jahr sollen die Bauarbeiten hier beginnen. Auch der Spielplatz an der Schrenkstraße, hinter dem Multikulturelle Jugendzentrum (MKJZ), soll ab 2025 / 26, nach Fertigstellung des Neubaus des MKJZ, saniert werden. Beide Planungen seien mit dem Beraterkreis abgestimmt. Die konkreten Pläne oder auch welche inklusiven Spielmöglichkeiten hier berücksichtigt wurden, benennt das Baureferat jedoch nicht.
Stefan Jagl (Linke), Inklusionsbeauftragter im BA 8, regte nun an, die BA-Stellungnahme zum Schreiben des Baureferats in die Oktobersitzung zu vertagen. In der Zwischenzeit will man Bestandspläne zu den Spielplätzen im Viertel anfordern und zudem einen Ortstermin am Spielplatz am Gollierplatz zusammen mit der Antragstellerin aus der Bürgerversammlung sowie dem Baureferat veranstalten. BA-Vorsitzende Sibylle Stöhr schlug zudem vor, dass am Gollierplatz Infotafeln aufgestellt werden sollen, welche die Umgestaltungspläne für den Spielplatz offenlegen.

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