Rechtzeitig zur dunklen und nassen Jahreszeit hat der Deutsche Alpenverein München-West in seinem Kletter- und Boulderzentrum an der Gilchinger Frühlingsstraße 18 einen Indoor-Spielplatz eröffnet. „Familien sind uns sehr wichtig“, erklärte Betriebsleiter Dominik Arnold. Jetzt können die Kleinen im 70 Quadratmeter großen Kinderparadies auf drei Ebenen klettern und toben. Und vielleicht, so hoffen die DAV-Verantwortlichen, bekommt das eine oder andere Kind oder die Eltern auch Lust in den Klettersport einzusteigen.
Die rote Röhrenrutsche ist ein besonderes Highlight für die Kinder. Sie geht nämlich um die Ecke, aber auch die beiden großen Schaumstoffrollen, die in einer der Höhlen installiert wurden, sind der Hit. Mit Schwung schiebt sich ein Mädchen bäuchlings über die Rollen und krabbelt dann durch den Tunnel in den Netztunnel, der quer durch den Raum gespannt ist. Andere Kinder turnen über die Wackelbrücke, den Kletterkamin oder kriechen durch die Gänge, die die Höhlen verbinden.
Natürlich - man befindet sich ja in einer Kletterhalle - sind an den Wänden Klettergriffe montiert, die zum Bouldern einladen. Es gibt sie im Tierdesign wie Nashorn, Eule, in Gesichter-, Hand- und Autoform, als eckige Tetris-Steine oder Alpenvereins-Edelweiß.
Die Höhlen, Gänge und Räume, die die Kinder über Klettertaue oder Leitern erreichen können, sind aus Holz gearbeitet. „Das war uns lieber als Plastik“, versichert Arnold. Die höher gelegenen Spielangebote sind gegen Abstürzen gesichert, außerdem ist der gesamte Raum mit einer Weichbodenmatte ausgekleidet. Da könne man Purzelbaum und andere Kunststücke üben, so Arnold. Etwa zwei Monate lang hat der Hersteller „Kristallturm” für den Umbau des ehemaligen Kinderbereichs und des Bouldertrainingsraums benötigt. Er ist eigentlich auf Hochseilgärten spezialisiert. Ein wenig erinnern einige Konstruktionen des Spieleparadieses auch an einen solchen.
Die Eltern und Aufsichtspersonen können auf Holzbänken am Rand Platz nehmen. Von dort aus haben sie auch einen Ausblick auf die Kletterhalle. Das Spieleparadies liegt nämlich in der Mitte des 16 Meter hohen Gebäudes. „Jede Woche werden neue Routen geschraubt“, erklärt Arnold. Bevor er mit der Arbeit beginnt, klettert er selbst gerne ein paar Routen. Das geht auch ohne Sicherungspartner. Der DAV hat nämlich Selbstsicherungssysteme, sogenannte Autobelays, angeschafft. Auch das ist eine Modernisierung, die sich an Familien richtet. Jetzt können Eltern gemeinsam mit ihren Kindern klettern und nicht nur unten als Sicherungspartner stehen. Aktuell wird noch ein neuer Trainingsraum eingerichtet mit einem Kilterboard. Es ist eine Boulderwand, die elektronisch geneigt werden und mit dem Smartphone verbunden werden kann.