Die Germeringer Ortsgruppe des Bund Naturschutz (BUND) wollte wissen, welche Vogelarten im Harthauser Wald am Ortsrand von Germering ansässig sind und hat bereits im Frühjahr 2021 eine exakte Kartierung gestartet. Die bisherigen Ergebnisse übertreffen alle Erwartungen: Von den Vogelexperten konnten bis jetzt 46 Vogelarten beobachtet werden. Besonders hoch ist der Anteil an Höhlenbrütern wie Bunt-, Schwarz und Grünspecht, Kleiber, Gartenbaumläufer, Star und verschiedenen Meisenarten.
Aber auch die stark an Laubmischwälder gebundenen Kernbeißer und Waldlaubsänger kommen vor. Eine absolute Rarität sind Trauer- und Grauschnäpper. Die Nähe zum Offenland ist ideal für Arten wie Stieglitz, Ringeltaube und Grasmücken. Am Waldsaum konzentrieren sich Buschbrüter wie Rotkehlchen, Zaunkönig, Buchfink, Goldammer und Heckenbraunelle. Höhepunkt war in diesem Frühjahr der Pirol, der bei uns äußerst selten ist.
Ganz überraschend ist dieses erfreuliche Ergebnis aber nicht, denn der Harthauser Wald weist eine außergewöhnliche Vielfalt an strukturreichen Mischbeständen auf. Bis zu 150-jährige Stieleichen und Buchen wechseln mit jüngeren Eschen, Linden, Ahornen, Hainbuchen, Bergulmen und Kirschen. Herausragend und für viele Vogelarten besonders wichtig ist die hohe Zahl an lebenden und toten Bäumen mit Nisthöhlen.
Ein Mangel herrscht hingegen an natürlichen Wasserstellen, weil die kiesigen Böden sehr wasserdurchlässig sind. Erschwerend kommt hier noch der Klimawandel hinzu. Bester Beleg dazu sind die extrem heißen und trockenen Tage der letzten Wochen oder der letztjährige Sommer. Deshalb haben die Germeringer Naturschützer im Wald eine Wassertränke platziert, die laufend befüllt und auch gesäubert wird. Von dieser Maßnahme profitieren auch viele andere Tierarten wie Igel und Eichhörnchen.