Der Bezirksausschuss Münchner Süden lehnt den Neubau zweier Mehrfamilienhäuser auf dem Gelände der Forstenrieder Allee / Fritz-Baer-Straße (Schlosserei / ehemalige Tankstelle) ab. Das Vorhaben, für das Anträge auf Vorbescheid gestellt wurden, wertet das Bürgergremium als massive Verdichtung und lehnt es daher ab. Auch aus historischen Gründen und Denkmalschutzaspekten stoßen die angedachten Bau-Varianten auf Ablehnung: Das Bestandsgebäude an der Ecke zur Fritz-Baer-Straße wurde 1866 errichtet und bildete bis Mitte der Sechzigerjahre den nördlichen Ortseingang von Forstenried. Die Bushaltestelle vor dem Haus hieß daher „Ortseingang”. Seit den Dreißigerjahren wurde das Gebäude als Schlosserei genutzt. Nahezu alle anderen historischen Ortseingänge Forstenrieds sind nicht mehr erhalten. Daher sollten die Denkmalschutzbehörden eine Aufnahme der bestehenden Gebäude in die Liste der Einzelbaudenkmäler prüfen. Die Tankstelle sei ein seltenes Modell aus den Fünfzigerjahren und in gutem Zustand, erklärte Alexander Aichwalder (Grüne). Sie sei in dieser Form in Bayern möglicherweise einzigartig.
Richard Panzer (Freie Wähler) warnte vor einem „massiven Eingriff ins Eigentumsrecht einer Forstenrieder Familie”. Der Bezirksausschuss müsse abwägen, ob er lieber die ehemalige Tankstelle erhalten oder Wohnraum schaffen wolle. „Verhindern wir Baurecht, verhindern wir Wohnraum”, unterstrich er.
Ein Baurecht - also das Recht, die angedachten beiden Wohnhäuser zu errichten - gebe es aber bislang noch gar nicht, machte Michael Kollatz (SPD) deutlich, denn das Vorhaben sei ja noch nicht genehmigt. Baurecht könne zudem nur geschaffen werden, wenn sich der geplante Bau in die Umgebung einfüge. Das sei in diesem Fall aber fraglich.