Magischer Rauch steigt auf und dann ziehen sie ein in die Manege des Circus ZappZarap - die Kinder und Jugendlichen der inklusiven Montessori-Schule und des Montessori Integrations-Kindergartens der Aktion Sonnenschein. Im Halbrund des kleinen Zirkuszeltes sitzen erwartungsvoll blickende Eltern, Großeltern und Geschwister, denen sie gleich eine quirlige, lustige, spannende und zauberhafte Vorstellung voller kleiner Überraschungen präsentieren werden.
Die vier Zirkusshows am vergangenen Freitag und Samstag auf dem Schulgelände in der Heiglhofstraße waren der Höhepunkt einer großartigen Kultur- und Zirkusprojektwoche, in die Schule, Kindergarten und auch ein Teil der Eltern mit eingebunden waren und in der wieder einmal gezeigt wurde, wie selbstverständlich Inklusion und ein gutes Miteinander gelebt werden können.
„Wir haben alle ins Boot geholt, vom Kindergarten bis zur Berufsschulstufe”, erklärt die projektverantwortliche Pädagogin Angelika Westerhoff-Nelling. Lediglich die M10 habe wegen des Lernpensums für die Prüfungen nicht teilnehmen können.
Fünf Tage hatten die Schülerinnen und Schüler und die Kindergartenkinder für ihren Auftritt geübt - klassen-, gruppen- und jahrgangsübergreifend. Da traten die Kleinen im Vorschulalter ganz selbstverständlich mit den Jugendlichen auf, da gab es für die Schülerinnen und Schüler mit und ohne Förderbedarf zahlreiche Herausforderungen, die mit Bravour gemeistert wurden - und da wuchsen viele junge Akteure für einen Augenblick über sich hinaus, um dann mit einem Strahlen im Gesicht aus der Manege hinauszuspazieren, ganz in dem Bewusstsein etwas Besonderes geleistet zu haben.
So gut wie alle Zirkusdisziplinen konnte das Publikum bei den Vorstellungen erleben. Boden- und Leiterakrobaten, Fahrradkünstler, Jongleure mit Ringen, Bällen, Tüchern, Seilen und Diabolo, Fakire, Zauberer und Magier, Feuerkünstler, Clowns, Akrobaten auf dem Seil und in der Luft konnten bewundert werden. Sogar der legendäre Säbelkistentrick wurde gezeigt. Und dazwischen wurden poesievolle Szenen mit Schwarzlicht gestreut. Ganz klar, dass es für alle Darbietungen tosenden Applaus gab.
Das Zirkusprojekt war aber nicht das einzige Highlight der Projektwoche. Auch die inklusive hauseigene Mon-Theatergruppe brillierte mit einem neuen Stück. Die Spielleiter Florian Perfler und Dominik Frank hatten sich diesmal mit „Die Räuber” von Schiller einen Klassiker vorgenommen und diesen mit einem Spiel rund um Geschlechter-Stereotypen verknüpft. Die beiden männlichen Protagonisten wurden von einem Mädchen, die weibliche Protagonistin von einem Buben gespielt. Schauspielerin Cleo Groß verkörperte beide Hauptpersonen: Franz und Karl von Moor. Und im Anklang auf das parallel laufende Zirkusprojekt kam die Räuberbande als gruselige und gut ausstaffierte Zirkustruppe daher.
Und schließlich hatte die Lehrerband „Kreidezeit“ zum Mitsingabend „Sing a Song“ eingeladen. Eineinhalb Stunden lang wurden die verschiedensten Lieder gespielt - von Rock- und Popsongs bis hin zum Kinderlied. Zwischen den Mitgliedern der Lehrerband befand sich ein großer Bildschirm mit den Liedtexten, damit alle Besucher mitsingen konnten. Was aus vollem Halse und mit großem Spaß an der Sache wahrgenommen wurde!