Die Vorgaben waren zwar für alle Architekten gleich, bei der Umsetzung haben die zehn Teams aber Individualität bewiesen. Am Schluss hat sich die Jury auf drei Preisträger für die Neugestaltung des Germeringer Volksfestplatzes geeinigt. Mit dem ersten sollen nun Vertragsverhandlungen geführt werden, um das Projekt „Park und Platz“ zu realisieren. Bei einer Führung durch die Ausstellung versicherte Stadtbaumeister Jürgen Thum, die Ideen seien lediglich eine Grundlage, der Stadtrat würde sicherlich noch an der einen oder anderen Stelle nachbessern.
Auch wenn es an dem Gerüst, das der Stadtrat vorgegeben und an dem die Bürgermeinung eingeflossen war, nichts mehr zu „rütteln“ gäbe, so wären gute Vorschläge aus der Bevölkerung immer willkommen, versicherte er und notierte sich gleich die Idee einer Bürgerin, auf dem Volksfestplatz doch einen Trinkbrunnen zu installieren. Andere können unter bauamt@germering.bayern.de eingereicht werden.
Die Planer hatten als wichtigste Vorgabe die Entsiegelung des 11.300 Quadratmeter großen asphaltierten Platzes. Außerdem sollten eine neue Kinderkrippe, Kiosk, Wochenmarkt, kleiner Wertstoffhof, Park- und Spielplatz dort untergebracht werden. Zudem sollte das Ganze dank eines parkähnlichen und grünen Charakters auch noch zum Verweilen einladen. Erschwerend kam dazu, dass unter dem Asphalt Altlasten lagern.
Am besten hat dem Preisgericht das Konzept von Nicole Meier vom Münchner Büro NMM gefallen. Bei ihr würden „drei neue Lieblingsorte in Germering“ entstehen: Kita-Hof, Park, Marktplatz und der Nachbarschaftsgarten mit Urban-Gardening-Flächen und einer Nachbarschaftswerkstatt. Man sieht auf dem Plan große klimaresistente Bäume, eine wasserdurchlässige Bepflasterung mit Rasenpflaster und Pflastersteinen und viele Grünflächen. Der Spielplatz liegt in einem Park, es gibt Rückzugsorte zum Entspannen wie eine Lese-Ecke mit Liegebank.
Eines steht fest, der Platz wird sich grundlegend ändern. Nicht alle fanden das gut, aber „alles so wie vorher, dann macht das Ganze keinen Sinn“, betonte Thum. Auf Nachfrage beruhigte er aber „Die Marktstraße bleibt“. Was die Kosten betrifft, so wird ein Großteil von der Städtebauförderung finanziert.
Eine originelle Idee für den Spielplatz hatte der Zweitplatzierte Michael Karl, der seinen Entwurf persönlich vorstellte. Dabei wurde das Motto „Volksfest“, das dem Platz seinen Namen gegeben hatte, aufgegriffen. Die Spielgeräte sind in seinem Entwurf an Achterbahn und Karussell angelehnt.
Im nächsten Jahr soll mit den Planungen begonnen werden, dann folgen mehrere Bauabschnitte. Den Beginn macht die Kinderkrippe im Westen. Währenddessen sollen die Aktivitäten wie der Markt weiter auf dem Platz stattfinden können. Einzelne Bereiche werden abwechselnd für die Baumaßnahmen genutzt. Deswegen wird die Bauphase wohl etwa drei Jahre lang dauern.