Veröffentlicht am 30.10.2023 09:31

Testfeld für Roboter


Von Patrizia Steipe
Der Roboter mit seinen beiden Stereokameras kann Hindernisse erkennen und umfahren. (Foto: Patrizia Steipe)
Der Roboter mit seinen beiden Stereokameras kann Hindernisse erkennen und umfahren. (Foto: Patrizia Steipe)
Der Roboter mit seinen beiden Stereokameras kann Hindernisse erkennen und umfahren. (Foto: Patrizia Steipe)
Der Roboter mit seinen beiden Stereokameras kann Hindernisse erkennen und umfahren. (Foto: Patrizia Steipe)
Der Roboter mit seinen beiden Stereokameras kann Hindernisse erkennen und umfahren. (Foto: Patrizia Steipe)

Sie können Hindernisse umfahren, steile Hänge bezwingen, abstürzen, ohne kaputt zu gehen, Bodenproben aufnehmen und vor allem Menschen in den unwirtlichen Gegenden des Alls ersetzen. Doch damit den Robotern des DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) bei ihrem Einsatz im All all das gelingt, müssen sie zuvor auf ihre Aufgaben auf der Erde programmiert und getestet werden. Vor kurzem hat das Institut für Robotik und Mechatronik ein Mond-Mars-Testgelände eröffnet. Es befindet sich neben dem Forschungsgebäude in Oberpfaffenhofen.

Nur ein paar Schritte müssen die Forscher gehen, um auf das Testgelände zu gelangen. Auf 1500 Quadratmetern Fläche haben Landschaftsarchitekten ein Gelände modelliert, das dem auf dem Mars oder dem Mond ähneln soll. Es gibt Tunnel, steile Vulkane, feinen Sand, Geröll, scharfkantige Felsbrocken, Rillen, Furchen und Senken. Außerdem ist das Außenlabor mit der IT-Infrastruktur des Zentrums verbunden.
Bisher mussten die Forscher in Gegenden fahren, die denen auf Mars und Mond ähneln, Das war beispielsweise auf dem Ätna nach Italien, nach Spitzbergen oder Marokko. „Das ist umständlich, personalintensiv, langwierig und teuer“, erklärte Alin Albu-Schäffer, Direktor des Robotik-Instituts bei der Einweihungsfeier.
Bei der Vorstellung des Areals zeigten die Forscher, was die Roboter alles können. Einer griff nach einer Flagge und setzte sie auf den Boden. Dank der Stereokameras konnte ein anderer Roboter Hindernisse erkennen und dann umfahren, der flache raupenartige Roboter robbte aus einem Tunnel und krabbelte einen steilen Hang hinauf und ein dritter fuhr seinen Roboterarm aus und sammelte Gesteinsproben, die er dann in eine Box legte – beobachtet über einen Bildschirm von einem Forscher, der ihn auch steuern kann. So soll es später bei den Mond- und Marsmissionen auch im All sein und falls die Entfernung zu groß sein sollte für eine direkte Verbindung von der Erde aus, dann könnten die Astronauten die Roboter auch vom All aus beispielsweise auf der Internationalen Raumstation ISS steuern.
Einer der ersten Roboter, der ins All geschickt werden soll, ist der Roboter „Idefix“. Er wiegt 30 Kilo und bekommt Solarpaneele. Bereits im nächsten Jahr soll die Mission, an der sich Deutschland, Frankreich und Japan beteiligen, starten. Ziel ist der Marsmond Phobos. Wenn alles gut geht, dann würden erstmals Gesteinsproben von Phobos zur Erde gebracht werden, erklärte Professor Alin Albu-Schäffer, Direktor des DLR-Instituts.
Die Roboter sind Stellvertreter der Menschen im All. Deren Einsätze wären viel zu gefährlich. Der Shackleton-Krater am Südpol des Mondes ist beispielsweise extrem kalt und dunkel, dazu so tief wie der Mount Everest hoch ist. Ein Roboter könnte dort seine Aufgabe erfüllen. Die lautet Eis oder Wasser zu finden – eine Voraussetzung für eine spätere Außenstation für Menschen.

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