Eindringlich hat sich die Bürgerversammlung im Münchner Süden gegen jegliche Bebauung der „Sollner Felder“ (zwischen Littmannstraße und Reitverein Corona / Renolit) ausgesprochen. Manche Bürger fürchten, dass es für das große Gelände bereits Planungen gebe, ohne dass dies den Bürgern vermittelt werde. Dem setzte das städt. Planungsreferat entgegen, es sei derzeit keinerlei Bauleitplanung in Arbeit. Verschiedene Anträge, die es gleichwohl für das Gelände gebe, werde man noch in diesem Jahr, spätestens aber im Januar, dem Stadtrat vorlegen.
Sabine Braun (Bürgerinitiative Grüngürtel München Süd) forderte, Klimaschutz und Wohnungsbau nicht gegeneinander auszuspielen. Die Sollner Felder müssten ohne Ausnahme von Bebauung freigehalten werden, denn sie seien eine Frischluftschneise für die Stadt und ein sehr beliebtes Naherholungsgebiet. Zudem könne das bestehende Verkehrsnetz die durch eine Bebauung ausgelösten zusätzlichen Verkehrsbelastungen gar nicht auffangen.
Mit mehreren Anträgen empfahlen die Bürger, die Sollner Felder nicht zu bebauen. In einer weiteren Empfehlung regte die Bürgerversammlung an, diese als Landschaftsschutzgebiet auszuweisen.
Sollte es dennoch zu einer Bebauung kommen, sollte zumindest der Reitverein Corona dauerhaft erhalten bleiben.
In einer weiteren eigenen Abstimmung empfahl die Bürgerversammlung, die ökologischen Gemeinschaftsgärten an der Littmannstraße, den Sonnengarten Solln, in seinem gegenwärtigen Bestand zu erhalten. Dieser entstand 2014 auf rund 1.400 qm ehemals brachliegender Ackerfläche. Hier werden 25 bis 30 Parzellen zwischen 10 und 70 qm bewirtschaftet und Blumen, Obst und Gemüse angebaut. Adelheid Lange wies auf die besonders guten Bodenbedingungen hin, durch die der Sonnengarten gedeihe und die von der TU München bestätigt wurden. Würde ein Teil der Sollner Felder bebaut, wäre der Sonnengarten durch die dann nötige Zufahrtsstraße ins neue Quartier bedroht.
Keine Mehrheit fand der Vorschlag, zugunsten des Wohnungsbaus „andere heilige Kühe zu schlachten“ - und die Bebauung der Theresienwiese mit Wohnungen, Sportflächen und Bürgerpark zu prüfen, anstatt am Stadtrand neue Quartiere zu planen.