Gedenken und erinnern


Von Beatrix Köber
Sibylle Stöhr, Vorsitzende des Bezirksausschusses, begrüßte zur Gedenkveranstaltung am 9. November im Westend. (Foto: Beatrix Köber)
Sibylle Stöhr, Vorsitzende des Bezirksausschusses, begrüßte zur Gedenkveranstaltung am 9. November im Westend. (Foto: Beatrix Köber)
Sibylle Stöhr, Vorsitzende des Bezirksausschusses, begrüßte zur Gedenkveranstaltung am 9. November im Westend. (Foto: Beatrix Köber)
Sibylle Stöhr, Vorsitzende des Bezirksausschusses, begrüßte zur Gedenkveranstaltung am 9. November im Westend. (Foto: Beatrix Köber)
Sibylle Stöhr, Vorsitzende des Bezirksausschusses, begrüßte zur Gedenkveranstaltung am 9. November im Westend. (Foto: Beatrix Köber)

Mit verschiedenen Veranstaltungen wurde am 9. November an die Nacht im November 1938 erinnert, die als „Reichskristallnacht“ oder „Reichspogromnacht“ bezeichnet wird. Die Nacht, in der Nationalsozialisten dazu aufriefen, jüdische Geschäfte zu überfallen und zu plündern und Synagogen und Privatwohnungen in Brand zu setzen, gilt auf Auftakt zu Judenverfolgung und dem Holocaust. Der Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8) veranstaltet zu diesem Gedenktag alljährlich eine Namenslesung, um an die einstigen jüdischen Nachbarn im Viertel zu erinnern. Heuer fand diese am Platz vor der Sparkasse (U-Bahn-Aufgange Schwanthalerhöhe) statt. Die Organisatoren richteten in diesem Jahr ein besonderes Augenmerk auf die sogenannte „Schutzhaftaktion“. „Mit der Reichspogromnacht wurde eine Welle der Gewalt ausgelöst, auch in unserer Nachbarschaft“, sagte BA-Vorsitzende Sibylle Stöhr in ihrer einführenden Ansprache.

Namen laut verlesen

„Wir geben dem Leid heute einen Namen“, sagte Sibylle Stöhr und bezog sich auf den Talmud, in dem es heißt: Ein Mensch ist erst dann vergessen, wenn sein Name vergessen ist. Einzeln wurden die Namen verfolgter und ermordeter jüdischer Nachbarn laut vorgelesen, dazu ihr Beruf, der Geburts- und Todestag, der Todesort und der Grund ihres Todes. Es lasen Schüler der städtischen Carl-von-Linde-Realschule. Begleitet wurden sie von ihrem Lehrer Sebastian Geisler und dem stellvertretenden Schulleiter Harald Kraus. Für die musikalische Gestaltung der Gedenkveranstaltung sorgte die Klarinettistin Regina Eisner, die zwei stimmungsvolle Musikstücke, die „Ballade für a Klezmer“ und „Scherele“, vortrug.
Organisiert wurde die Veranstaltung, an der neben den Politikern aus dem örtlichen BA und dem Stadtrat auch interessierte Bürger teilnahmen, u.a. vom Evangelischen Migrationszentrum im Griechischen Haus, dem Multikulturelles Jugendzentrum (MKJZ) Westend, der Erinnerungswerkstatt München e.V. und mit Unterstützung von „Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.“, RAG München

Das könnte Sie auch interessieren
Das Gefallenendenkmal in der Dachauer Straße soll entweder zurückgebaut oder die Inschrift entfernt werden, dafür setzt sich der Bezirksausschuss einDie Namenslesung zum Gedenken an einstige jüdische Nachbarn findet im Stadtbezirk Neuhausen-Nymphenburg ausnahmsweise am 7. November stattVier neue Erinnerungszeichen in RamersdorfDas Widerstandsdenkmal am Platz der Freiheit soll verstetigt werden, dafür setzen sich SPD und Grüne im Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) ein30. Jahrestag: Gedenken an Busunglück von TruderingIn der Volkartstraße wurden auf Initiative von „Stolpersteine e.V.“ sechs Gedenksteine gesetztDas Mahnmal besuchtGottesdienst gedenkt an Hitler-Gegner Fritz GerlichFünf neue Erinnerungszeichen in Obergiesing und HarlachingErinnerungs- und Gedenkraum für die Angehörigen des Attentats entstehtErinnerung an im Konzentrationslager ermordeten Fritz GerlichGedenken an Georg Pöltl: Erinnerungszeichen in der Ismaninger Straße angebrachtAm Sinti-Roma-Platz soll ein Denkmal aufgestellt werdenDie Wände um den Spielplatz am Laimer Anger sollen von Kindern gestaltet werdenStefan Kröll tritt am Dienstag, 30. April, im ICP auf
north