Veröffentlicht am 27.11.2023 09:12

Vom Würmtal ins All

Das Planegger Raumfahrt-Start-up The Exploration Company stellte sein Projekt vor. V.l. zweite Bürgermeisterin Judith Grimme, Firmenchefin Hélène Huby, Ministerpräsident Markus Söder, Wissenschaftsminister Markus Blume, Bürgermeister Hermann Nafziger, Münchens Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner und dritte Bürgermeisterin Christine Hallinger. (Foto: A. Koenig)
Das Planegger Raumfahrt-Start-up The Exploration Company stellte sein Projekt vor. V.l. zweite Bürgermeisterin Judith Grimme, Firmenchefin Hélène Huby, Ministerpräsident Markus Söder, Wissenschaftsminister Markus Blume, Bürgermeister Hermann Nafziger, Münchens Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner und dritte Bürgermeisterin Christine Hallinger. (Foto: A. Koenig)
Das Planegger Raumfahrt-Start-up The Exploration Company stellte sein Projekt vor. V.l. zweite Bürgermeisterin Judith Grimme, Firmenchefin Hélène Huby, Ministerpräsident Markus Söder, Wissenschaftsminister Markus Blume, Bürgermeister Hermann Nafziger, Münchens Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner und dritte Bürgermeisterin Christine Hallinger. (Foto: A. Koenig)
Das Planegger Raumfahrt-Start-up The Exploration Company stellte sein Projekt vor. V.l. zweite Bürgermeisterin Judith Grimme, Firmenchefin Hélène Huby, Ministerpräsident Markus Söder, Wissenschaftsminister Markus Blume, Bürgermeister Hermann Nafziger, Münchens Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner und dritte Bürgermeisterin Christine Hallinger. (Foto: A. Koenig)
Das Planegger Raumfahrt-Start-up The Exploration Company stellte sein Projekt vor. V.l. zweite Bürgermeisterin Judith Grimme, Firmenchefin Hélène Huby, Ministerpräsident Markus Söder, Wissenschaftsminister Markus Blume, Bürgermeister Hermann Nafziger, Münchens Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner und dritte Bürgermeisterin Christine Hallinger. (Foto: A. Koenig)

Das deutsch-französische Start-up-Unternehmen The Exploration Company, das seit sieben Monaten in Steinkirchen angesiedelt ist, brachte nun seine Ergebnisse an die Öffentlichkeit: die wiederverwendbare Raumkapsel „Nyx“. Rund 60 hoch qualifizierte Raumfahrttechniker hatten die Spacelab-Kapsel entwickelt und gefertigt. Nun soll „Nyx“ als Prototyp Anfang 2024 mit einer Trägerrakete aus Amerika ins All geschossen werden, und zwar zur bestehenden Raumstation der US-Firma Axiom. Innerhalb von drei Stunden soll sie dreimal die Erde umrunden und dann im Meer vor der Südküste Südafrikas landen.

Die 1,6 Tonnen schwere Aluminium Kapsel hat einen Durchmesser von 2,5 Metern und ist zwei Meter hoch. In der Mitte befindet sich eine zylinderförmige Druckkammer für wissenschaftliche Experimente an Bord. Die serienmäßige Produktion könnte 2027 starten. Dann soll die Raumkapsel bis zu fünf Tonnen Fracht unterschiedlicher Art für die Weltraumtouren aufnehmen können.

„Wir wollen Nummer eins in Europa werden”

Das Besondere an „Nyx“ ist die Wiederverwertbarkeit. Sie soll zur Erde zurückkehren und weitere Missionen unternehmen können. Auch die entwickelte Versorgung mit Wasserstoffperoxid als Treibstoff ist einmalig in der Branche. Rund 400 Millionen Euro kostet die Kapsel. Neben dem Firmensitz in Planegg existiert eine Fertigungsniederlassung in Bordeaux.

Firmenchefin Hélène Huby erklärte die ehrgeizigen Firmenziele. „Wir wollen Nummer eins in Europa werden”, meinte sie. Die Firma finanziere sich lediglich aus Spenden und Venture Capital. „Unsere Raumkapsel ist die weltweit erste, die privat finanziert wird, und die weltweit erste, die einen grünen Antrieb hat.“ Planegg als Firmensitz sei bei Gründung 2021 bewusst gewählt worden, weil die Gemeinde eine herausragende Infrastruktur für Forschungsunternehmen habe.

„Das ist keine Science-Fiction”, sagte Ministerpräsident Markus Söder bei einem Pressetermin vor Ort, „sondern dient dazu, unser Alltagsleben zu verbessern.” Er lobte Bayerns Kernkompetenz in Hochtechnologien. Insbesondere Planegg sei auf dem besten Weg „das Space Valley Deutschlands, vielleicht Europas” zu werden. Gerade habe der Freistaat 700 Millionen Euro in die Weltraumforschung investiert und Söder könne nur sagen: „Das flutscht ohne Ende.”

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