Durch ihr Beispiel und ihre Aktivitäten ermutigen Vorbilder wie Polina Gordienko andere Frauen, Verantwortung zu übernehmen und sich kommunalpolitisch zu engagieren. Als stellvertretenden Vorsitzende des Bezirksausschuss 19 wird Gordienko (SPD) vom Bundesfamilienministerium für ihren politischen, zivilgesellschaftlichen und frauen,- und gleichstellungspolitischen Einsatz mit dem Helene-Weber-Preis ausgezeichnet. Alle 15 Preisträgerinnen wurden nun von der unabhängigen Jury unter Vorsitz von der Parlamentarischen Staatssekretärin Ekin Deligöz ausgewählt und werden im März von Bundesfamilienministerin Lisa Paus in Berlin geehrt.
„Ich freue mich sehr, dass ich gemeinsam mit 14 tollen Kommunalpolitikerinnen aus ganz Deutschland vom Bundesfamilienministerium für meine politische Arbeit - in der Münchner Kommunalpolitik sowie in meinem Einsatz für die belarussische und ukrainische Zivilgesellschaft in Deutschland - gewürdigt werde”, sagte Polina Gordienko. „Als ich mit 15 Jahren aus Belarus nach Deutschland kam, wollte ich mich hier für Demokratie und Freiheit engagieren. Doch niemals hätte ich mir vorstellen können, ein Vorbild für andere Frauen in der Politik zu werden. Ich möchte die Stimme, die ich jetzt habe, nutzen, um mehr Frauen in der Politik sichtbarer zu machen.”
Für Sebastian Roloff, der Gordienko für den Preis vorgeschlagen hatte, überzeugt diese nicht nur durch ihr kommunalpolitisches Engagement. „Aufgrund ihrer einzigartigen und inspirierenden Biografie wurde sie für viele ein echtes Vorbild”, so Roloff. „Im Alter von nur 12 Jahren lernte sie heimlich in Belarus unsere Sprache, nachdem Sie bei einem Besuch in Deutschland Freiheit und Demokratie kennengelernt hatte. Im Alter von 15 Jahren kam sie dann nach München und nur vier Jahre später bestand sie ihr Abitur mit einem Notendurchschnitt von 1,0.”
„Alle Bewerbungen haben mich beeindruckt. Es ist toll zu sehen, was Frauen - egal, ob wohnhaft in Ostdeutschland oder Westdeutschland, unabhängige von der Parteizugehörigkeit, vom Migrationshintergrund oder dem Alter - vor Ort erreichen können. Es war schwer, eine Auswahl zu treffen”, meinte Juryvorsitzende Ekin Deligöz. „Alle Preisträgerinnen setzen sich in außergewöhnlichem Maße in ihrer Region und für unsere Demokratie ein. Frauen sind in der Politik weiterhin unterrepräsentiert, besonders auf kommunaler Ebene. Wir wollen daher die Anstrengungen von ehrenamtlich politisch engagierten Frauen anerkennen und sichtbar machen. Wir zeigen damit Vorbilder und wollen Frauen Mut machen, sich stärker in der Politik einzubringen.”