Pfadfinderinnen und Pfadfinder tragen das „Friedenslicht aus Betlehem“ am dritten Adventssonntag, 17. Dezember, nach München. Bei einem ökumenischen Jugendgottesdienst wird das Licht um 15.30 Uhr im Münchner Liebfrauendom feierlich ausgesandt. Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, hält die Predigt und leitet dieFeier mit dem evangelisch-lutherischen Landesbischof Christian Kopp und dem griechisch-orthodoxen bischöflichen Vikar in Bayern, Archimandrit Peter Klitsch.
Das Friedenslicht wird in der Geburtskirche in Betlehem entzündet und reist von dort wie jedes Jahr zunächst nach Österreich. Aus Österreich bringen es Pfadfinderinnen und Pfadfinder indie Städte und Dörfer Europas. Beim Gottesdienst im Liebfrauendom sind zahlreiche katholische und evangelische Pfarreien, Kirchengemeinden und Jugendgruppen vertreten. Von ihnen wird das Friedenslicht anschließend weitergetragen. Während der Weihnachtsgottesdienstewerden die Kerzen in den Kirchen am Friedenslicht angezündet. Viele Gläubige nehmen das Licht dann für die Weihnachtsfeiertage mit nach Hause. Pfadfinderinnen und Pfadfinder tragen es außerdem in Krankenhäuser, Kindergärten und Schulen, in Einkaufszentren, Rathäuser, Polizeistationen und Justizvollzugsanstalten, in Asylbewerberunterkünfte, Altersheime, zu Obdachlosen und in benachbarte Moscheen und Synagogen. Darüber hinaus wird das Friedenslicht politischen Vertretern und Vertreterinnen gebracht.
In diesem Jahr steht die Aktion unter dem Leitwort „Auf der Suche nach dem Frieden”. Andrea Jaumann (Pfadfinderinnenschaft St. Georg) erklärt, dass es darum gehe, dass mana uf den Frieden nicht einfach warten könne, sondern „man muss sich selbst auf den Weg machen, ihn zu suchen, manchmal kleine Gesten des guten Willens erkennen und darauf eingehen, sie annehmen oder auch selbst geben“. Frieden sei, so Jaumann, mehr als „dieAbwesenheit von Krieg“, sondern auch „genug Wasser und Nahrung, ein Dach über dem Kopf, Bildung, Geborgenheit, eine Zukunft für sich und alle Menschen sehen“.
Die Aktion „Friedenslicht aus Betlehem“ wurde 1986 vom Österreichischen Rundfunk ins Leben gerufen und wird in Bayern von den rund 40.000 Mitglieder zählenden Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbänden getragen.