Die Geschichte könnte eine Vorlage für ein Drehbuch sein. Wie vor etwa einem Viertel Jahrhundert das Apothekerehepaar Horst und Ursula Schmel in Nepal Bergsteigen war. Wie Ursula die Höhenkrankheit erlitt und nur dank der Hilfe der nepalesischen Sherpas im Bergdorf Bolde überlebte. Seither haben es sich die Schmels zur Aufgabe gemacht, die gesundheitliche Versorgung in dieser Region, die von besonderer Armut geprägt ist, zu verbessern.
Zunächst wurde eine Krankenstation in dem unwegsamen Dörfchen gegründet, Wegeverbindungen wurden geschaffen, die Infrastruktur verbessert, es gab Schul- und Frauenprojekte und vor allem wuchs und gedieh das Herzstück der Stiftung, das Dhulikel-Hospital, das die Bolde-Freunde mit auf die Beine gestellt haben. Heute ist es ein kommunales und gemeinnütziges Krankenhaus mit 400 Betten, Lehrbetrieb der Kathmandu-Universität. Seit 2001 leitete Horst Schmel die Stiftung. Vor kurzem übergab der Gründer den Vorstandsposten an Dirk Hagena aus Weßling. Dieser war bisher stellvertretender Vorsitzender. Das Vize-Amt übernehmen Schmel und Manfred Kallerhof. Weiteres Vorstandsmitglied ist wie bisher Ursula Schmel sowie Maria Mayer-Knapp, Renate Schamböck, Ursula Trost-Schäfer, Dorothee Diemer, Wiebke Hopperdietzel, Sonja Kanis, Wolfgang Benkel, Volker Stagge, Moritz Schwoerer, Domenico Petrone und Florian Hagena.
Das Dhulikel-Hospital wurde 1996 von Ram Shrestha gegründet. Seitdem leitet der in Österreich ausgebildete Chirurg die Einrichtung. Immer wieder reist er nach Gilching, um dort im Rahmen des großen Nepal-Tags mit Bazar und Vorträgen über die Fortschritte, aber auch die Probleme zu berichten. Immerhin hat das Krankenhaus 18 in unwegsamen Bergregionen verteilte Außenstationen. Diese Klinik als Förderobjekt zu haben, sei ein großes Glück für die Stiftung, betonte Dirk Hagena in seiner Rede. „In Dhulikhel vereint sich allerbestes medizinisches Knowhow mit einem Höchstmaß an selbstloser Menschenfreundlichkeit, gepaart mit einer, für so ein armes Schwellenland wie Nepal außergewöhnlichen Vertrauenswürdigkeit“, lobte er.
Hagena, der bis zu seiner Rente 2008 in Gilching eine Arzt-Praxis hatte, unterstützt die Stiftung seit Jahren und sitzt seit 2022 im Namaste-Vorstand. Im Dhulikhel-Krankenhaus ist er durch ein von ihm initiiertes Endoskopie-Projekt vernetzt.
Für Hagena ist sein Vorstandsposten die Gelegenheit, „der Gesellschaft etwas zurückzugeben und ehrenamtlich Verantwortung zu übernehmen“. Er habe beruflich, familiär und persönlich „eine einzige Glücksträhne gehabt“. Ein „absolut nicht selbstverständliches Geschenk“, so der Weßlinger, der deswegen das Bedürfnis hat, sich in seinem Ruhestand zu engagieren. Er ist nicht der einzige: „In unserer Stiftung ist die treue Unterstützung der Gruppe von über 2.000 spendenbereiten Boldefreunden das Rückgrat unserer Arbeit, ohne die wir nicht in der Lage wären, unsere vielen anspruchsvollen Projekte zu finanzieren“. Zum Abschluss überreichte Horst Schmel seinem Nachfolger ein traditionelles „Dorje“, ein Diamantzepter. Es ist ein Symbol für Unzerstörbarkeit und soll in der Hand des jeweiligen Vorsitzenden der Namaste-Stiftung bleiben, die als Ewigkeitsstiftung angelegt wurde.