Es soll die „neue Mitte“ werden: Das Areal rund um den Kirchenwirt in Wörthsee. Insgesamt hat das Projekt etwa 17,7 Millionen Euro gekostet. 3,8 Millionen Euro bezuschusste die Regierung von Oberbayern. Außerdem wurden bei der Bürgerversammlung weitere Bauprojekte in der Gemeinde vorgestellt. Nach jahrelangen Planungen durch die Gemeinde Wörthsee als Bauherrin werden die 18 Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen bald komplett bezogen können. 80 hatten sich dafür beworben. Daraus waren die Mieter zuvor nach einem Kriterienkatalog ausgewählt worden, der Einheimische, engagierte und mit Wörthsee verbundene Bewerber berücksichtigte. Auch für den renovierten Kirchenwirt hat die Gemeinde einen Pächter gefunden.
Vor etwa fünf Jahren hatte die Gemeinde das Wirtshaus und 2.700 Quadratmeter Grund an der Etterschlager und Weßlinger Straße gekauft. Hier hatte der „Tiger Willi“, der 2018 verstorbene Wilhelm Raabe, sich als „singender Metzger“ auf die Kleinkunstbühne seines Elternhauses gestellt. Der Kirchenwirt stammt aus dem Jahr 1904 und entsprach nicht mehr den heutigen Standards für eine Gastronomie. Deswegen wurde er komplett saniert, hat aber sein Aussehen erhalten. Die Kleinkunstbühne wird es im neuen Kirchenwirt zwar nicht mehr geben, aber ein paar Schritte daneben gibt es einen neuen Veranstaltungssaal. Insgesamt ist die Gaststätte 112 Quadratmeter groß. Es gibt ein „Stüberl“, einen Gastraum für insgesamt 77 Personen. Im Sommer können etwa 60 Personen in dem kleinen Biergarten Platz finden.
Nach monatelanger Suche hat die Gemeinde einen passenden Gastronomen gefunden. Es ist Wirt Dawood Shukri mit seiner Familie, bekannt aus der Alten Brauerei in Stegen.Die neuen Wohnungen weisen einige Raffinessen auf. Auf dem Dach der mit Holz verkleideten Gebäude gibt es Fotovoltaik, ein 100 Quadratmeter großer Veranstaltungssaal steht auch lokalen Vereinen zur Verfügung, auf der Dachterrasse können sich die künftigen Bewohner aufhalten, und aus manchen Wohnungen hat man sogar einen Blick auf den Wörthsee. Die Mieter liegt bei 13,50 Euro pro Quadratmeter.
Im Oktober hatte es bereits einen Tag der offenen Türe für die Bevölkerung gegeben. Noch bevor die Mieter ihr neues Domizil bezogen hatten, sollte die Öffentlichkeit die Möglichkeit haben, sich das neue Projekt anzuschauen, dass monatelang Dauerbrenner in Wörthsee war. Nach Abzug der Kosten rechnet die Gemeinde mit 250.000 Euro an Einnahmen.
Freuen darf sich der Montessori-Kindergarten. Die Gemeinde hat das denkmalgeschützte Haus in der Hauptstraße 18 geerbt unter der Bedingung, dass es für soziale Zwecke genutzt wird. Für etwa 2,3 Millionen Euro soll das Haus jetzt für den Kindergarten umgebaut werden. Ab September 2024 sollen hier 25 Kinder betreut werden. Die Wohnung im Dachgeschoss soll vermietet werden.
Schlecht sieht es dagegen mit dem Bauprojekt am Teilsrain aus. Die Wohnbaugenossenschaft Wogeno hat es aus finanziellen Gründen aufgegeben. Nun muss mit anderen Investoren über eine Bebauung der Fläche verhandelt werden. Diese müssen sich aber an den Siegerentwurf des Wettbewerbs halten.
Bereits im nächsten Frühjahr soll auf dem Blumenfeld eine Wohnanlage für Geflüchtete stehen. Rund 130 Menschen sollen dort eine vorübergehende Heimat finden. Ein Helferkreis wird die Menschen unterstützen.