Veröffentlicht am 20.12.2023 08:47

Worauf hoffen wir?


Johannes Beetz
Johannes Beetz
Chefredakteur
seit 1999 bei der Gruppe der Münchner Wochenanzeiger
Mitarbeit im Arbeitskreis Redaktion des Bundesverbands kostenloser Wochenzeitungen (BVDA)
Gewinner des Dietrich-Oppenberg-Medienpreises 2017 (Stiftung Lesen)
Ein neues Jahr steht vor der Tür. Langsam öffnet sie sich. Was verbirgt sich dahinter? Was werden uns die nächsten zwölf Monate bringen?  (Grafik: sph)
Ein neues Jahr steht vor der Tür. Langsam öffnet sie sich. Was verbirgt sich dahinter? Was werden uns die nächsten zwölf Monate bringen? (Grafik: sph)
Ein neues Jahr steht vor der Tür. Langsam öffnet sie sich. Was verbirgt sich dahinter? Was werden uns die nächsten zwölf Monate bringen? (Grafik: sph)
Ein neues Jahr steht vor der Tür. Langsam öffnet sie sich. Was verbirgt sich dahinter? Was werden uns die nächsten zwölf Monate bringen? (Grafik: sph)
Ein neues Jahr steht vor der Tür. Langsam öffnet sie sich. Was verbirgt sich dahinter? Was werden uns die nächsten zwölf Monate bringen? (Grafik: sph)

Ein neues Jahr steht vor der Tür, 366 Tage will es diesmal dauern. Das sind rund zehn Millionen jener kurzen Zeitspannen, die wir als »Augenblick«, als »Moment« oder als »Jetzt« wahrnehmen. Etliche davon werden Ärger, Streit, Enttäuschung und für eine ganze Reihe von uns Schmerz, Furcht oder Trauer bringen.
Aber viele dieser Momente können auch ein Geschenk sein, denn ein neues Jahr ist wie eine sich öffnende Tür – dahinter liegen eine Menge Ungewisses und Unkalkulierbares, aber eben auch Möglichkeiten und Chancen, mit großen wie kleinen Dingen neu anzufangen oder anders fortzufahren.
Wir haben Menschen gefragt, was sie sich vom neuen Jahr erhoffen.

„Den Zusammenhalt ganz besonders wertschätzen und pflegen”

Natalie Schmid, Münchner für Münchner e.V.:

Besonders seit der Pandemie nehme ich verstärkt wahr, dass sich die meisten Menschen zu viel mit sich selbst beschäftigen oder so sehr in ihrem eigenen Kosmos gefangen sind, dass sie ihre Umgebung gar nicht mehr richtig, oft sogar nur neidvoll wahrnehmen.
Das „über den Tellerrand hinausschauen“ und auch das bewusste gemeinsame Miteinander gehen mehr und mehr verloren. Durch Home-Office und die digitalen Kommunikations-Alternativen vernachlässigen wir zunehmend unsere sozialen Kontakte und das echte Gespräch, das uns vielleicht zeigen würde, dass das Gras auf der anderen Seite des Zauns nicht unbedingt grüner ist.
Ich habe die Hoffnung, dass wir uns in 2024 wieder auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben konzentrieren, uns bewusst Zeit für Familie, Freunde und diejenigen Menschen nehmen, denen es vielleicht gerade nicht so gut geht und die unsere Hilfe brauchen. Denn gerade weil wir in unsicheren Zeiten leben und die Welt mit Krisen und Kriegen zu kämpfen hat, sollten wir die Gemeinschaft und den Zusammenhalt ganz besonders wertschätzen und pflegen.

„Als Gesellschaft wieder mehr zusammenrücken”

Andrea Betz, Vorstandssprecherin Diakonie München und Oberbayern:

Für das neue Jahr erhoffe ich mir, dass wir als Gesellschaft wieder mehr zusammenrücken. Wir erleben derzeit viele Krisen, die soziale Ungleichheit verstärken und unsere Gesellschaft spalten. Viele Menschen sind verunsichert und blicken voll Sorge in ihre Zukunft. Sie fühlen sich abgehängt und nicht zugehörig. Als Diakonie ist uns wichtig, sie wahrzunehmen, für sie da zu sein und sie professionell zu unterstützen. Gleichzeitig setzen wir uns für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ein. Dabei kommt es auf jede*n Einzelne*n an. Auch politische Mandatsträger*innen haben die verantwortungsvolle Aufgabe, Entscheidungen zu treffen, die unsere Gesellschaft und unseren Sozialstaat stärken und auch die Menschen im Blick haben, die sich abgehängt oder vergessen fühlen. Ich möchte mich bei allen Menschen bedanken, die sich für ein soziales und friedliches Miteinander stark machen. Wir müssen heute die Weichen so stellen, dass die Welt von morgen gerecht und lebenswert für alle ist.

„Viele Menschen verteidigen unsere Werte”

Katharina Schulze, Fraktionsvorsitzende BÜNDNIS 90/Die Grünen im Bayerischen Landtag:

Das Jahr 2023 war kein einfaches. Russlands schrecklicher Angriffskrieg tobt weiter in der Ukraine und die Terrororganisation Hamas hat Israel angegriffen. Das hat vielen Menschen das Lebengekostet, Familien wurden auseinandergerissen, haben ihr Zuhause verloren. Meine Gedanken sind deshalb auch im Neuen Jahr bei den Menschen, die davon betroffen sind. Ich wünsche mir, dass 2024 Frieden in Europa und der Welt eingekehrt. Dass die Menschen, diein den Kriegsgebieten leben, wieder einen Alltag erleben dürfen, Kinder zur Schule gehen und Pläne für ihre Zukunft machen können. Hoffnung macht mir dabei, dass es so viele Menschen gibt, die unsere Werte verteidigen und jeden Tag an einer guten Zukunft arbeiten. Wir können so dankbar sein, dass wir hier in Deutschland in Frieden und Freiheit leben können.

„Mit Hoffnung, Mut und Zuversicht in die Zukunft blicken”

Ilse Aigner, MdL, Präsidentin des Bayerischen Landtags:

Zu Beginn der neuen Wahlperiode hoffe ich – und ich freue mich – auf eine gute Zusammenarbeit mit meinen bisherigen und neuen Kolleginnen und Kollegen im Landtag. Alle sind hochmotiviert, sich im Maximilianeum und bei Ihnen vor Ort mit ganzer Kraft für Sie ins Zeug zu legen.
Ich weiß, dass viele Menschen aktuell verunsichert sind. Aber gerade in Zeiten, in denen Krisen und Kriege die Nachrichten dominieren, bin ich dankbar, dass sich in Bayern so viele Menschen für unser Miteinander stark machen. Hunderttausende übernehmen im Ehrenamt Verantwortung – in den Vereinen und Verbänden, im Sport, im Rettungswesen, in der Wohlfahrt, im Brauchtum, in der Politik, in der Kirche. Das hält uns zusammen. Das macht mich stolz!
Ich wünsche mir, dass Sie zu Beginn dieses neuen Jahres mit Hoffnung, Mut und Zuversicht in die Zukunft blicken. Gemeinsam werden wir die anstehenden Herausforderungen meistern!

„Wer Hilfe braucht, der soll sie bekommen”

Dieter Reiter, Oberbürgermeister in München:

Ein neues Jahr birgt immer die Hoffnung, dass manches besser werden kann. Ich denke dabei, es wird Sie nicht überraschen, vor allem an den Krieg in der Ukraine und den Konflikt im Nahen Osten. Ich denke an unsere Freunde in unseren Partnerstädten Kyiv und Be'er Sheva. Meine große Hoffnung ist, dass die Menschen in den Kriegsregionen dieser Welt in eine friedlichere Zukunft blicken können.
Die Sorgen, die wir hier haben, nehmen sich im Vergleich vielleicht klein aus, aber viele Menschen leiden darunter, dass das Leben in München teuer ist und die Preise steigen. Deshalb will ich all denen Hoffnung geben, die oft nicht wissen,wie sie über die Runden kommen sollen. München ist ein teures Pflaster, wir tun als Stadt aber alles dafür, um denjenigen zu helfen, die sich das tägliche Leben nur schwer leisten können. Wir werden bei den sozialen Leistungen auch in Zukunft nicht kürzen und keinen allein lassen. Wer Hilfe braucht, der soll sie bekommen. Das macht uns als Stadtgesellschaft aus und wir haben so viele gute Beispiele für ein gelungenes Miteinander. Deshalb möchte ich an dieser Stelle all jenen danke sagen, die sich ehrenamtlich engagieren. Danke, dass Sie anderen Ihre Zeit und Unterstützung schenken! In diesem Sinn: Alles Gute für 2024!

„Mut, mal etwas Neues ausprobieren”

Paul Kuhlmann, Vorstand Netzwerk Klimaherbst e.V.:

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