Veröffentlicht am 28.12.2023 08:36

Bus auf Bestellung

Diese Kleinbusse werden von der MVG im Projekt MIJA nach Bestellung eingesetzt. (Foto: SWM/MVG)
Diese Kleinbusse werden von der MVG im Projekt MIJA nach Bestellung eingesetzt. (Foto: SWM/MVG)
Diese Kleinbusse werden von der MVG im Projekt MIJA nach Bestellung eingesetzt. (Foto: SWM/MVG)
Diese Kleinbusse werden von der MVG im Projekt MIJA nach Bestellung eingesetzt. (Foto: SWM/MVG)
Diese Kleinbusse werden von der MVG im Projekt MIJA nach Bestellung eingesetzt. (Foto: SWM/MVG)

Unter dem Namen Anrufsammeltaxi oder Rufbus gibt es das Angebot in den ländlichen Regionen bereits seit längerem. Jetzt soll etwas Ähnliches auch im Stadtteil Aubing installiert werden. Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) plant ein „Mobilitätsangebot ohne festen Fahrplan oder Linienweg ganz nach Bedarf der Fahrgäste“, heißt es in einem Infoschreiben. Der Stadtrat hat bereits zugestimmt. Der „On-Demand-Service” mit dem Namen „MIJA“ soll ab Mitte 2025 in verschiedenen Münchner Stadtteilen als Pilotprojekt die Fahrgäste aufsammeln.

Das Problem ist bekannt: Wenn man die „Öffis“ braucht, dann fahren sie nicht, dafür bewirkt das strikte Einhalten der Fahrpläne, dass die öffentlichen Verkehrsmittel öfter mal halbleer durch die Gegend zuckeln. Mit dem nachfrageorientierten Angebot soll sich das ändern. Hier sollen die Fahrzeuge ähnlich wie bei einem Taxi erst nach Bestellung fahren. Die Buchung der vollelektrischen Fahrzeuge des MIJA-Projekts wird in die Mobilitäts-App MVGO integriert. Das Besondere von MIJA ist, dass man nicht an die bestehenden Haltestellen gebunden ist. Durch ein Netz von virtuellen Haltestellen ist der Zustieg etwa alle 350 Meter möglich. Der neue On-Demand-Service wird einen eigenen Tarif haben. Für Kunden, die ein in München gültiges ÖPNV-Ticket besitzen, wird es Rabatte geben. Der Preis für die Fahrt wird sich zwischen dem Preis für eine ÖPNV-Fahrt im MVV-Gebiet und einer Taxifahrt bewegen. Der Fahrpreis wird vor der Buchung in der App angezeigt und ändert sich während der Fahrt nicht mehr.

Vorgängerprojekt hieß „MVG-Isartiger”

Neben Aubing sollen noch weitere Stadtteile vor allem im Westen Münchens, aber auch in der Altstadt in das Projekt aufgenommen werden. Es war zuvor im Rahmen des Pilotprojekts „MVG-Isartiger“ getestet worden. Zunächst sollen die Fahrzeuge im Abend- und Nachtverkehr als Ergänzung zu U-, und S-Bahn, Tram und Bus eingesetzt werden. Bis Ende 2029 soll die Flotte ausgebaut werden und mehr Stadtteile auch tagsüber befahren. „Ich bin überzeugt, dass MIJA der entscheidende Baustein sein kann, um der Verkehrswende zusätzliche Akzeptanz zu verleihen. Das gilt insbesondere für den Stadtrand, wo die Öffentlichen Verkehrsmittel in den Randzeiten Angebotslücken aufweisen“, freute sich Bürgermeister Dominik Krause und sein Kollege, Mobilitätsreferent Georg Dunkel stimmte zu: „On-Demand-Mobilität, die sich komplett nach den Bedürfnissen der Fahrgäste richtet, sichert ein flexibles und komfortables Fortkommen auch dort, wo ÖPNV-Angebote heute noch nicht durchgehend oder nicht flächendeckend vorhanden sind“. MVG-Geschäftsführer Ingo Wortmann hofft durch das Projekt weitere Zielgruppen zu gewinnen, die derzeit den öffentlichen Nahverkehr nicht oder nur selten nutzen. Dabei denkt er „perspektivisch auf den Einsatz von autonomen Shuttles.“

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