Das gerade begonnene Jahr wird ein Gräfelfinger (Groß-)Baujahr werden. „Wir werden etwas sehen, aber es wird nichts fertig werden“, meinte Bürgermeister Peter Köstler in seiner Jahresvorschau und freute sich über den Abschluss der Sanierung am Rathaus. Über den Sommer hinweg kann der Anbau im hinteren Teil Gestalt annehmen. „Aber wichtige Projekte bleiben 2024 das Bürgerhaus, der Campus und das Rudolf-Maria-Gunst-Haus.“ Abbruch, Installation eines Löschwassertanks und vorbereitende Arbeiten zur Bühne – so sieht der Baufortschritt am Bürgerhaus aus.
„2024 kommt die Technik, der Bürgerhaus-Turm wird im Rohbau zu sehen sein“, so Köstler. „Und ich denke, dass wir ab Sommer ein eingeschränktes Baufeld und damit mehr Platz vor dem Bürgerhaus für die Allgemeinheit zur Verfügung haben.“ Die Sanierung und der Bühnenanbau seien Mitte 2025 fertig. Auch der Campus-Bau für die Turn- und Schwimmhalle laufe nach Plan. „Das Dach über dem Schwimmbad ist in Vorbereitung. Es folgt die Fassade und ich denke, dann lässt sich auch Richtfest feiern.“
„Nach außen tut sich vielleicht gerade nicht viel. Dafür läuft wahninnig viel hinter den Kulissen ab. Die Technik ist immens umfangreich, schon allein durch die drei Lüftungseinheiten. Das wird später kein Mensch mehr sehen. Ich freue mich sehr über die reibungslose Abstimmung.“
Ebenso erfolgreich sei der Baufortschritt am Nordtrakt der Mittelschule und den vorbereitenden Maßnahmen fürs neue Pflegeheim des Rudolf-Maria-Gunst-Altenheims.
Mit diesen drei Projekten sind die Gräfelfinger Kapazitäten noch nicht erschöpft. „Wir haben 2024 wieder ein umfangreiches Straßenbauprogramm vor uns. In der Bahnhofstraße muss der westliche Teil angegangen werden. Das benötigt viel Fingerspitzengefühl.“ Auch die Arbeiten am Kirchenhölzl brauchen besonders viel Organisation. „Unser Gewerbegebiet ist höchstfrequentiert, der Lieferverkehr darf nicht eingeschränkt werden, dennoch muss die Sanierung voranschreiten“, umriss Köstler die Schwierigkeiten.
Die neue Aufgabe im Hochbau ist der Bau des neuen Feuerwehrhauses. „Die Planungen werden im Gemeinderat noch im Januar diskutiert“, so Köstler und freute sich, dass die Finanzierung zu 100 Prozent gesichert ist. „Solche sehr großen Projekte mit ihrer ganzen Fülle funktionieren nur, weil wir eine sehr engagierte Verwaltung haben. Besonders unsere Bauverwaltung leistet eine hervorragende Arbeit. Dafür danke ich sehr.“ Zur Unterstützung räumte Gräfelfing die Schaffung vier neuer Stellen ein. „Es bleibt ein großes Thema für uns in diesem Jahr, uns gut aufzustellen, damit keine personellen Engpässe entstehen.“
Schließlich kämen zu den Bauprojekten noch einige andere Entwicklungsmaßnahmen hinzu. In erster Linie die Geothermie. Dor seien die Machbarkeitsstudie und die Proben sehr positiv verlaufen. „Viele fragen nach, warum noch nichts zu sehen ist und wann die Wärme endlich kommt“, so Köstler. „Dazu kann ich nur sagen: ss ist ein langwieriges, technisch äußerst komplexes Projekt. Ungeduld hilft leider gar nicht.“
Nicht zuletzt will die Gemeinde in Sachen Mobilitätskonzept vorankommen. „Wir haben einen großen Katalog von Maßnahmen vor uns, die teils schnell umsetzbar und teils anspruchsvoll sind.“ Aus dem Topf der „ganz, ganz vielen Einzelmaßnahmen“ werde einiges umgesetzt werden. „Wir werden alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt behandelt, das Auto nicht verbannen, aber kanalisieren. Dafür schaffen wir die Rahmenbedingungen.“
Noch scheitere die Umsetzung allerdings an den personellen Kapazitäten am Rathaus, was sich mit der Einstellung neuer Leute ändern soll. „Alles in allem haben wir ein sehr spannendes Jahr vor uns, in dem viel passieren wird, wenn auch nicht sichtbar für die Bürger.“ Zum Glück sei Gräfelfing in der glücklichen Lage, sich auf stabile Finanzen verlassen zu können. „Auf dieser Grundlage werden wir alle unsren Projekte ordentlich begleiten und zu Ende führen können.“