Das Westkreuz entstand während des Baubooms in den 1960er und '70er Jahre. Viele junge Familien sind damals in das neue Wohnviertel gezogen. Ein halbes Jahrhundert später sind die damaligen jungen Menschen alt geworden. Doch die Angebote für Senioren lassen zu wünschen übrig. „Das Angebot ist mau“, sagt Stefan Huppertz. Das soll sich ändern.
„Manchmal gewinnen alle. Vor allem die Menschen hier am Westkreuz“, freut sich der Pfarrer von St. Lukas und Leiter des Pfarrverbands München-West. Der Münchner Stadtrat hat nämlich beschlossen im Westkreuz einen Seniorentreff zu realisieren.
„Hier gibt es schon eine sehr hohe Dichte an Senioren, für die Angebote geschaffen werden müssen“, sagt Huppertz. Auch in den Bürgerversammlungen melden sich regelmäßig „Westkreuzler“ zu Wort und fordern mehr Berücksichtigung. Die Räume für den neuen Seniorentreffen stehen sogar schon fest. „Wir hatten noch Kapazitäten. Unser Pfarrzentrum ist sehr groß“, erklärt der Pfarrer von St. Lukas. Das gesamte Untergeschoss soll für ein Seniorenzentrum genutzt werden. Bisher trafen sich hier verschiedene Gruppen wie ein Chor, die Ministranten, Gebetskreise, die Senioren und andere. Diese können sich auch weiterhin im Pfarrzentrum treffen, allerdings sollen sie auf die Räume im Obergeschoss ausweichen.
Auch wenn die offenen Angebote des neuen Seniorentreffs in einem Pfarrzentrum stattfinden werden, er ist überkonfessionell und kann von allen älteren Menschen egal welcher Glaubensrichtung oder ohne Glauben genutzt werden. „Es ist ein relativ neutraler Ort. Man muss da nicht durch Wälder von Kreuzen oder Marienbildern durch“, versichert Huppertz.
In der ersten Jahreshälfte wird die Landeshauptstadt München ein offenes Auswahlverfahren einleiten, um einen möglichen Betreiber für den Seniorentreff zu ermitteln. Die zuständige Fachabteilung der Stadt wird ihren Favoriten dann dem Stadtrat zur Entscheidung vorlegen. Darunter wird vielleicht auch die Caritas sein, die bereits am Wasserturm ein ASZ (Alten- und Servicezentrum) betreibt. Falls sie den Zuschlag bekäme, könnte sie den Seniorentreff als Dependance führen. Wenn das Angebot bei den Menschen im Westkreuz gut ankommt, könnte es in ein paar Jahren in einen regulären ASZ umgewandelt werden.
„Mit dem Seniorentreff Westkreuz wird ein Ort der Begegnung und Beratung geschaffen“, stimmte Verwaltungsleiterin der Pfarrei Andrea Sinz zu. Mit den geplanten Angeboten des Seniorentreffs Westkreuz, die Senioren und deren Angehörigen dienen, sei der Treff am strukturschwachen Westkreuz ein Gewinn.
Die Kirche St. Lukas mit Pfarrzentrum und Kindergarten wurde 1972 errichtet. 1983 wurde das BRK-Seniorenheim am Westkreuz eröffnet. 2008 wurde das Pfarrheim umgebaut.