Per App aufs Rollfeld

Mit einer App auf Spurensuche am Fliegerhorst Fürstenfeldbruck gehen. (Foto: LRA FFB)
Mit einer App auf Spurensuche am Fliegerhorst Fürstenfeldbruck gehen. (Foto: LRA FFB)
Mit einer App auf Spurensuche am Fliegerhorst Fürstenfeldbruck gehen. (Foto: LRA FFB)
Mit einer App auf Spurensuche am Fliegerhorst Fürstenfeldbruck gehen. (Foto: LRA FFB)
Mit einer App auf Spurensuche am Fliegerhorst Fürstenfeldbruck gehen. (Foto: LRA FFB)

Eigentlich sollte man sich wieder ein bisschen bilden, ins Museum gehen oder etwas besichtigen, aber auf dem Sofa ist es einfach zu schön. Wie gut, dass man beides kombinieren kann, und zwar mit der App „Erinnerungsort72“ des Landkreises Fürstenfeldbruck. Im Herbst 2022 ist die Multimedia-Seite anlässlich des 50. Jahrestags des Olympia-Attentats online gegangen und seit etwa einem Jahr ist der digitale Erinnerungsort zum Olympia-Attentat 1972 in Fürstenfeldbruck auch auf Facebook und Instagramm und als App vertreten und wird gut angenommen.

Mit dem Smartphone sieht man aktuelle und historische Aufnahmen des alten Towers, des Rollfelds und orientiert sich durch Drehen des Handys oder Tablets. In sieben Stationen gibt es Informationen zum Geschehen am 5. September 1972. Damals nahm das palästinensische Kommando „Schwarzer September“ Sportler der israelischen Olympiamannschaft als Geiseln. Sie wurden auf den Fliegerhorst nach Fürstenfeldbruck geflogen. Der Befreiungsversuch scheiterte. Das Attentat hat zwölf Opfer gefordert. Der Fokus der App liegt auf den Geschehnissen rund um den alten Tower des Fliegerhorstes. Mit Hilfe von Augmented Reality wird die Geschichte der Ereignisse von 1972 erlebbar gemacht. Ziel ist es, den digitalen Erinnerungsort bekannter zu machen. Da der Ort des Geschehens, das ehemalige Rollfeld vor dem Alten Tower, voraussichtlich bis 2026 noch militärischer Sicherheitsbereich sein wird, wurde der digitale Erinnerungsort gestaltet, um Tower, Rollfeld und Fliegerhorst digital zugänglich zu machen und den Bürgern einen virtuellen Rundgang zu ermöglichen.

Gedenken an das Olympia-Attentat

Die Website des digitalen Erinnerungsorts beschreibt neben dem Polizeieinsatz in Fürstenfeldbruck, die Olympischen Spiele von 1972 und die Nachgeschichte der Ereignisse. Das Ganze wird mit Zeitzeugen-Erinnerungen aufgewertet zum Beispiel mit dem ehemaligen Münchner Oberbürgermeister Hans-Jochen Vogel und dem Bürgermeister des Olympischen Dorfes, Walther Tröger. Außerdem schildern Sanitäter und Polizisten ihre Erinnerungen. Dabei soll die virtuelle Gedenkstätte keine provisorische Übergangslösung sein, die sich mit der Öffnung des echten Erinnerungsorts erübrigt oder durch eine Ausstellung abgelöst werden kann. Die App kann im sogenannten „Zuhause-Modus“ (ortsunabhängig) genutzt werden und später vor Ort in Fürstenfeldbruck oder wenn eine der seltenen Führungen stattfindet.Die Website ist zu finden unter: www.erinnerungsort-fuerstenfeldbruck1972.de
Seit Jahren hält der Landkreis Fürstenfeldbruck die Erinnerungen an das Olympia-Attentat wach. 1997 fand die erste Gedenkveranstaltung statt, 1999 wurde eine Gedenkstätte vor den Toren des Fliegerhorsts errichtet, die dem Erinnern im Landkreis einen Ort gibt. Jährlich findet in Fürstenfeldbruck am 5. September ein Gedenken an die Opfer, deren Angehörige und die Überlebenden statt.

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