Am Kleinen Stachus ist ein Findling aufgetaucht. Der schwere Stein ist Zeuge der Eiszeit. Vom Gletschereis ist er in ergeschichtlicher Vorzeit in unsere Heimat mitgenommen worden. Der „Minikoloss” misst 75 mal 60 mal 35 cm. Ist das Interesse an dem Naturrelikt damit schon wieder zu Ende? Besser nicht, denn der Stein hat mit Klimafragen zu tun: Lässt sich die weitere Erderwärmung noch stoppen? Gibt es zu Erdaufheizung und -erkaltung verwertbare Vergleiche?
Zur zweiten Frage ist der Untergrund wie ein offenes Buch: Die Schichten zeigen, dass Tausende, gar Millionen Jahre zurück immer wieder extreme Temperaturunterschiede in großen Zeitabständen vorkamen; gemäßigte Klimaperioden gab es dazwischen. In der Eiszeit verschwand einst auch das nördliche Alpenvorland unter Gletschern. Der heutige Stachuspunkt wurde von Gletschereis gewaltiger Mächtigkeit überdeckt. Und mit dem Gletscher kam auch der Findling zum Stachus.
Wie andere Einzelfeslen war er nicht allein in unsere Region gelangt. Riesige Mengen Gesteinsmaterial wie Kies, Schotter, Sand, zudem Lehm wurden vom hohen Gletschereis nordwärts geschoben. Zeitweise schoben starke Wasserströme mit. Hügel und Wasserbecken wurden gebildet. im Abtauklima der Eiszeit erst war für unseren Findling Endstation am Stachuspunkt. Als Stück Wirklichkeit aus der Vorzeit liegt er heute vor uns.
Gibt es nun eine Bestimmung für den Stachusfindling? Wird er ein Baustein oder ein Informationsbaustein für Jung und Alt, um Klimavorgänge noch näher zu bringen? Oder wird er zum „Sportgerät” zum Heben, Werfen, Ziehen? Mancherorts wird so etwas veranstaltet. Bei weitem ideal wäre die Vorstellung, den Findling im Stachusboden zu versenken und durch Schauglas dauernd sichtbar zu lassen.