Die Lieblingsschwester Nanndl, mit der er gemeinsam dem herrischen Bruder Max entkommt. Die Mutter, die sich aufreibt für ihre täglichen Pflichten. Die strenge Vermieterin, die unkonventionelle Bohemienne. Die Fabrikarbeiterin, die für eine bessere Zukunft spart, doch krank wird und stirbt. Die Frauenfiguren in Oskar Maria Grafs oft autobiografischem Werk variieren sein großes Lebensthema: das Aufbegehren gegen gesellschaftliche Zwänge und die Zumutungen des täglichen Überlebenskampfs.
Maria Hafner und Florian Burgmayr präsentieren diese Frauenfiguren am Freitag, 5. April, um 20 Uhr in einem musikalisch-literarischen Streifzug durch „Wir sind Gefangene“, „Das Leben meiner Mutter“ sowie weniger bekannte Kurztexte aus der Zeit der Weimarer Republik. Tuba, Akkordeon, Bratsche und Stimme verbinden die bäuerliche Welt von Grafs Kindheit mit der Atemlosigkeit Schwabings vor dem ersten Weltkrieg und dem desillusionierten Blick nach der verlorenen Revolution – und Grafs kraftvollen Humor mit seinen zärtlichen, melancholischen Tönen.
Am Donnerstag, 11. April, schließt eine Führung unter dem Titel „Schreiben heißt handeln” in der Monacensia ( Maria-Theresia-Straße 23) an die Veranstaltung an und zeigt, Oskar Maria Graf war mehr als ein Provinzschriftsteller. Die Kulturvermittlerin der Monacensia Dr. Eva Hoegner führt durch die Dauerausstellung der Monacensia und zeigt gemeinsam mit Archivar Matthäus Feigk Archivalien aus dem Nachlass Oskar Maria Grafs.
Der Eintritt zum musikalisch-literarischen Streifzug am Freitag, 5. April, um 20 Uhr ist frei und findet in der Stadtbibliothek Neuhausen statt (Nymphenburger Straße 171 b). Reservierungen für die Veranstaltung und auch für die Führung in der Monacensia gibt es unter Tel. 089/ 233772428 oder per Mail an stb.neuhausen.kult(@muenchen.de.