Veröffentlicht am 02.04.2024 14:40

Wird es etwas besser?


Von Johannes Beetz
Am U-Bahnhof Dülferstraße steht dieser Scooter im Weg. (Foto: job)
Am U-Bahnhof Dülferstraße steht dieser Scooter im Weg. (Foto: job)
Am U-Bahnhof Dülferstraße steht dieser Scooter im Weg. (Foto: job)
Am U-Bahnhof Dülferstraße steht dieser Scooter im Weg. (Foto: job)
Am U-Bahnhof Dülferstraße steht dieser Scooter im Weg. (Foto: job)

Am E-Scooter scheiden sich die Geister: Für das städt. Mobilitätsreferat sind die kleinen Flitzer Teil der Mobilitätswende, für viele Bürger sind sie schlicht eine Plage - zumindest dann, wenn sie rücksichtslos auf Geh- und Radwegen zurückgelassen werden und so eine gefährliche Hürde für alle anderen sind.
Anno 2022 hatte daher der Bezirksausschuss Münchner Süden (BA 19) die Stadt gedrängt, doch endlich von allen Betreibern von E-Scootern, Mietfahrrädern und E-Mietmotorrollern ein Konzept zum Abstellen der Fahrzeuge im gesamten Stadtgebiet zu verlangen. Auch die Haftungsfrage sollte endlich festgelegt werden, mahnte das Bürgergremium an und bat um eine „zeitnahe” Lösung.

125 Abstellzonen im Jahr schaffen

Nicht einmal 16 Monate hat das Mobilitätsreferat gebraucht, um den Auftrag der Bürger zu bearbeiten. Die Behörde ging dabei aber weder auf die Situation im Münchner Süden ein noch äußerte sie sich zu der - für Unfallopfer - wichtigen Haftungsfrage.

Sie verwies indes auf den Plan des Stadtrats, künftig im gesamten Stadtgebiet Abstellflächen für E-Tretroller, Fahrräder, Pedelecs Lastenräder und E-Motorroller einzurichten, um die Verkehrssicherheit für Fußgänger und insbesondere für seh- und mobilitätsbehinderte Menschen erhöhen. Jedes Jahr sollen bis zu 125 solcher Abstellzonen ausgewiesen werden.
Als „mittelfristiges Ziel” will das Mobilitätsreferat das Zurücklassen von Roller & Co. nur noch auf eigens dafür zugelassenen Flächen zulassen - dieses Ziel will man aber nur in „dicht” besiedelten Quartieren mit „vielen” Nutzungskonflikten auf schmalen Gehwegen (weniger als 1,8 m breit) verfolgen.
Das Mobilitätsreferat räumte ein, das geplante Stellplatznetz werde nicht ausreichen, um alle Fahrzeuge der Mikromobilität in München unterzubringen. Trotzdem erwarte man in Verbindung mit der digitalen Steuerung dadurch eine deutliche Verbesserung der Abstellsituation.

Digitale Kontrolle soll weiterhelfen

Anders als viele Bürger ist das Mobilitätsreferat mit den E-Tretroller-Anbietern zufrieden: Sie hielten sich „größtenteils” und „gut” an die Auflagen, zu deren Einhaltung sie sich verpflichtet haben. Bei behindernd abgestellten Fahrzeugen werde „in der Regel schnell” Abhilfe geschaffen. Ein Verbot von E-Tretrollern wie in Paris werde vom Mobilitätsreferat nicht erwogen. Dennoch will die Behörde die Situation verstärkt beobachten.
Um Unfälle von sehbehinderten Personen, über die auch diese Zeitung berichtet hat, in Zukunft zu vermeiden, sind neue digitale Steuerungsmöglichkeiten oder digitale Lösungen wie z.B. ein Warnsystem für Sehbehinderte im Gespräch. Dazu will sich die Stadt auch mit anderen europäischen Städten wie z.B. Malmö oder Bremen austaustauschen, um ihre eigenen Ansätze zu prüfen.
Zentral ist für das Mobilitätsreferat „Geofencing”. Damit kann man eine digitale Abstellverbotszone im Radius von 100 m um jede „echte” Abstellfläche schaffen. Die digitale Überwachung zurückgelassener Roller solles künftig zudem möglich machen, Beschwerden von Bürgern leichter nachzuvollziehen falsch abgestellt Fahrzeuge automatisiert aufzuspüren.

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