Mit Verlust und Trauer beschäftigen sich Menschen nicht erst als Erwachsene. Auch kleine Kinder müssen sich verabschieden: Von einem Freund, der in eine andere Stadt zieht, vom Ende der Kindergartenzeit oder von einem gestorbenen Haustier. Diese Abschiede sind oft mit Trauer verbunden. „Trauer begleitet uns das ganze Leben“, sagt Stefanie Froehlich, eine der beiden Koordinatorinnen des Kinder- und Jugendhospizdienstes der Malteser. „Trauern ist eine Fähigkeit, mit der wir Menschen geboren werden“, so Froehlich. Diese Fähigkeit zuzulassen und zu leben, falle oft nicht leicht. „Junge Menschen gehen mit ihrer Trauer sehr unterschiedlich um, äußern sie und leben sie aus oder verschweigen und verbergen sie“, berichtet Froehlich. Dabei gehe Trauer immer mit einer Fülle von Gefühlen und Fragen einher, auf die Antworten gefunden werden wollen. „Das erzeugt unsichere Gefühle“, weiß Froehlich aus ihren Erfahrungen.
Um Kinder und Jugendliche in ihrer Trauer zu unterstützen und um Pädagoginnen und Pädagogen Hilfsmittel für den Umgang mit trauernden Kindern an die Hand zu geben, haben die Malteser ein spezielles Angebot entwickelt. „Hospiz macht Schule“ nennt sich das Kurskonzept, mit dem die Malteser-Hospizdienste in Schulen, Horte und Kindergärten gehen, um Klassengemeinschaften und Lehrkräfte in schwierigen Situationen zu stärken.
„Wir möchten mit unseren Angeboten die Gelegenheit bieten, sich den Themen Trennung, Sterben, Tod, Trauer und Trost behutsam zu nähern, um so Berührungsängsten zu begegnen. Wir wollen Mut machen und die Unsicherheiten des Lebens und des Sterbens mit Kindern und Jugendlichen teilen“, erklärt die Malteser-Koordinatorin das Konzept. Die Kursangebote reichen von mehrtägigen Schulprojekten für Grundschüler, über die Gestaltung einzelner Unterrichtsstunden für alle Jahrgangsstufen und Schultypen bis zu Besuchen in Firm-, Konfirmanden- und Kindergartengruppen. Gerne beraten wir auch Lehrkräfte und Kindergartenpersonal bei ihrer eigenen Unterrichtsgestaltung. Speziell geschulte Koordinatorinnen und ehrenamtliche Hospizbegleitende, zum Teil selbst Pädagogen, stehen zum Gespräch zur Verfügung und begleiten die unterschiedlichen Angebote.
Im Rahmen der Trauerwoche können Interessierte an einem Vortag zur Trauer von Kindern und Jugendlichen teilnehmen („Trauern – eine Fähigkeit, mit der wir geboren werden. Kinder bei der Bewältigung von Verlust unterstützen und begleiten“). Der kostenfreie Vortrag findet statt am Dienstag, 16. April, 17-18.30 Uhr, Malteser, Bahnhofstr. 3, Gräfelfing. Anmeldung bitte mit einer Mail an stefanie.froehlich@malteser.org.
Informationen zu den Veranstaltungen der Trauerwoche vom 12. bis 21. April können online unter www.arge-hospiz.de/trauer-hat-viele-gesichter-aktionswoche-2024 abgerufen werden.