In der Glashalle der Stiftung ICP München in der Garmischer Straße 241 erinnert eine kleine Ausstellung an Heinrich Badenschneider. 1943 ließ man den 34-Jährigen 1943 in der „Heil- und Pflegeanstalt” Eglfing-Haar verhungern.
„Wir sind ein Land mit einer furchtbaren Geschichte, was Menschen mit Behinderung betrifft”, erinnerte Thomas Pape, der Vorstandsvorsitzende der Stiftung ICP München, an die Verbrechen in der Zeit des Nationalsozialismus. Mit den sogenannten „Krankenmorden” sollten damals Menschen mit körperlichen, geistigen oder seelischen Erkrankungen oder Behinderungen getötet und die Erinnerung an sie ausgelöscht werden. Lehrer und Ärzte waren aufgefordert, Schüler und Patienten zu melden, die sie für auffällig hielten. „Die Menschen wurden aussortiert”, erklärte Pape. Einer dieser Menschen war Heinrich Badenschneider.
Auszubildende der Drucktechnik im Berufsbildungswerk (BBW) der Stiftung ICP München beschäftigten sich mit Badenschneiders Leben. Als Patinnen und Paten des BR-Erinnerungsprojekts „Die Rückkehr der Namen“ erstellten sie im Siebdruck Plakate und Texte; damit erinnert ihre Ausstellung an Heinrich Badenschneider und die Hintergründe seiner Ermordung. „Uns ging es darum, darzustellen, was damals geschehen ist: Entwürdigung, Ausgrenzung, Entmenschlichung”, so Pape. Auch in der Schule für Heilerziehungspflege der Stiftung ICP werde besprochen, wie damals mit behinderten und kranken Menschen umgegangen wurde. Die Ausstellung der Auszubildenden wird dafür künftig als Lehrmaterial dienen können.
„Die Rückkehr der Namen” ist ein Erinnerungsprojekt des Bayerischen Rundfunks mit Unterstützung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München, das an 1.000 Münchnerinnen und Münchner aus verschiedenen Opfergruppen erinnert. Diese wurden während des NS-Regimes verfolgt, entmenschlicht und systematisch ermordet. Mehr Informationen dazu gibt es unter www.br.de/rueckkehr-der-namen.