Die Schwalben kehren aus ihrem Winterquartier zurück


Von Patrizia Steipe
Eine Mehlschwalbe im Flug. (Foto: Zdenek Tunka)
Eine Mehlschwalbe im Flug. (Foto: Zdenek Tunka)
Eine Mehlschwalbe im Flug. (Foto: Zdenek Tunka)
Eine Mehlschwalbe im Flug. (Foto: Zdenek Tunka)
Eine Mehlschwalbe im Flug. (Foto: Zdenek Tunka)

„Wenn eine Schwalbe am Haus brütet, geht das Glück nicht verloren“, sagt ein altes Sprichwort. Doch heute sind die Vögel in den Städten nur noch selten anzutreffen. Die Nester stören und werden trotz Naturschutzes entfernt und die Tiere finden viel zu wenig Insektennahrung. Trotzdem gibt es sie noch. Vor allem in Stadtvierteln, die dörflich geprägte Strukuren aufweisen wie Aubing. Hier leben beispielsweise Rauchschwalben im Reitstall, denn durch die Pferde haben sie ein großes Angebot an Insekten, aber auch Mehlschwalben kann man entdecken.

In einem Kindergarten, der einige Kilometer vom Pferdestall entfernt liegt, haben die Vögel sogar eigens angebrachte Nisthilfen, die sie annehmen. Für die Kindergartenkinder sind sie das Highlight des Jahres. „Manchmal beobachten wir mit den Kindern minutenlang, wie die Schwalben ein- und ausfliegen“, erklärt eine Mitarbeiterin. Hier sind es Mehlschwalben, die zuverlässige Mieter sind. Die ersten Schwalben werden aus ihrem Winterlager in Afrika in München erwartet. Von Mitte April bis Anfang September sind sie in den Städten und Siedlungen anzutreffen. „Allerdings befinden sich ihre Bestände im Sinkflug“, bedauert der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) München. Sylvia Weber, Gebäudebrüter-Expertin beim LBV München bittet die Bevölkerung „anstatt sie zu verjagen, alles zu tun um die gefährdete Vogelart zu schützen und zu unterstützen“. Das kann schon mit einfachen Maßnahmen gelingen. Nester sollten nicht kaputt gemacht werden, da sie wieder besetzt werden. In der Nähe könnte man eine feuchte Pfütze mit etwas Lehm als Baumaterial bereitstellen. Es gibt spezielle Schwalbennisthilfen, die unter dem Dach angebracht werden können.

Zwitschern gehört zum Sommer

Mit einem naturnahen Garten oder Balkon sorgt man dafür, dass Insekten als Nahrungsangebot angelockt werden. Während der Brutzeit lassen die Vögel ihren Kot oft aus dem Nest fallen. Da hilft es, ein sogenanntes Kotbrett unter das Nest zu schrauben. Auf dieses fallen dann die Exkremente. Mit etwas Glück hat man dann ein wochenlanges Naturschauspiel vor der Haustür.
Die Mehlschwalbe steht auf der Roten Liste und gilt als gefährdet. Dabei sind Mehlschwalben als Kulturfolger Teil des Münchner Stadtbilds. „Ihr Zwitschern gehört zu den unverkennbaren Sommergeräuschen“, so Sylvia Weber. Sie brüten in menschlichen Siedlungen, von landwirtschaftlichen Gehöften bis ins Stadtzentrum. In Aubing gibt es beispielsweise Rauchschwalben in den historischen Stallgebäuden in der Ubostraße. In den Stallungen sind sie geschützt und finden Heu und Stroh sowie Lehm für den Bau der Nester. Durch die Pferde haben die vom Aussterben bedrohten Schwalben außerdem ein großes Angebot an Insekten zur Fütterung ihres Nachwuchses.

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