Die Schwanthalerhöhe gehört zu den am dichtesten besiedelten Stadtbezirken Münchens. Auf rund 207 Hektar Fläche leben knapp 29.000 Menschen. Eine Einwohnerdichte, die nur wenige Grünflächen ermöglicht. Die Bewohner aber sehnen sich nach mehr Grün, das machte die Bürgerversammlung kürzlich deutlich. Man sorgt sich um Bäume, wünscht sich mehr Aufenthaltsflächen und setzt sich für innovative Konzepte ein. Gleich mehrere Anträge wurden dazu verabschiedete, darunter zwei, welche die Umgestaltung der Schnaderböckstraße zum Inhalt hatten. Mit einem weiteren Antrag schlug eine Bürgerin sogenannte „Pocketparks“ vor und erntete dafür großen Applaus.
Margot Lopez brachte bei der diesjährigen Bürgerversammlung auf der Schwanthalerhöhe als erste ihren Antrag vor, und erntete dafür sogleich mächtig Zuspruch von den Anwesenden. Sie sprach über das drängende Problem der aufgeheizten Städte. Während die Hitze, die auf Asphalt- und Betonflächen noch stärker wirkt, stetig zunimmt, gibt es nur wenige schattenspendende Bäume – auf der Schwanthalerhöhe macht sich dies besonders bemerkbar. „Hinzu kommt, dass bei hoher Versiegelung Niederschläge – immer häufiger Starkregen – nicht mehr ausreichend versickern und abfließen“, erläuterte Margot Lopez. „Belastende, gesundheitsschädliche Lebensbedingungen“ seien dies. „Wir müssen Lösungen finden, dass die Menschen auch in heißen Sommern in ihrem Quartier gesund leben können“, betonte Margot Lopes und brachte die Lösung sogleich bei: „Wenn wir keine großen Flächen zur Begrünung haben, schauen wir auf die kleinen.“ „Pocketparks“, kleine Parks, vergleichbar mit einer Hosentasche (daher der englische Name „Pocket“) sind dicht bewachsene Oasen, die dort entstehen könnten, wo es irgend möglich ist. So könnte ein dichtes grünes Netz in der Stadt gespannt werden. Geeignet wären ihrer Ansicht nach etwa der Platz vor der Sparkasse an der Ecke Ganghofer- / Heimeranstraße. Dort herrsche derzeit „null Aufenthaltsqualität“. Die Fläche könnte durch Büsche und Blumen, Sitzgelegenheiten oder sogar einem Trinkbrunnen gewinnen. Auch den breiten, versiegelten Gehweg entlang der Ganghoferstraße könnte man wohl begrünen.
„Genauso etwas könnte doch für die Schnaderböckstraße umgesetzt werden“, findet Anwohner Wolfgang Keil. Die Schnaderböckstraße sei eine „klassische Betonwüste, mit den klimatischen Problemen, die sich daraus ergeben“, erklärte er. In der kleinen Straße, die Guldein- und Westendstraße quert, wurden im vergangenen Jahr einige Bäume gefällt, die bislang jedoch nicht vollständig nachgepflanzt wurden. „Neun von 16 Bäumen fehlen“, weiß Nachbar Matthias Mondon, der bereits 2023 einen entsprechenden Antrag gestellt hatte. Und obwohl die eigentlich für den Verkehr kaum taugliche Straße sogar als Spielstraße ausgewiesen ist, würden Autos häufig viel zu schnell durchfahren, beklagt Keil. Vor allem aber wird die Schnaderböckstraße als Abstellfläche für zahlreiche Gefährte wie Räder, Roller, Lastenfahrräder sowie Mofas und Autos genutzt. Schon lange wünschen sich die Bürger hier eine Umgestaltung und hatten sich auch rege an der Bürgerbefragung beteiligt, die Green City e.V. im Namen des Bezirksausschusses dazu durchgeführt hatte. Spielflächen, Grün und Sitzgelegenheiten waren die meist genannten Ideen. Doch bisher blieb dieser Wunsch unerfüllt, weswegen auch bei dieser Bürgerversammlung die Anträge auf Umgestaltung mit nur einer Gegenstimme verabschiedet wurden.