Veröffentlicht am 29.04.2024 13:28

Lateinunterricht mal anders gab es im Gymnasium Kempfenhausen


Von red

Ein Novum im Lateinunterricht gab es jetzt am Gymnasium Kempfenhausen: Alle Lateinerinnen und Lateiner von der Jahrgangsstufe sieben bis elf durften in den Genuss eines etwas anderen Lateinunterrichts kommen. Am ersten Lateintag kamen Referenten der Cultheca Regensburg nach Kempfenhausen und leiteten verschiedene Workshops, die die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen neun und zehn vorab gewählt hatten.

Mosaike hergestellt

Eine Gruppe tauchte unter Anleitung in das Bildungssystem des alten Rom ein und begab sich in eine antike Schreibstube, wo mit Federkiel, Papyrus und „tabulae” (Schreibtafeln) experimentiert wurde. Im zweiten Workshop wurden Mosaike hergestellt, bei denen kreativ gestaltet oder auch nach antiken Mustern gearbeitet werden konnte. Was im alten Rom getragen wurde und was Kleidungsstücke wiederum über den sozialen Stand aussagten, konnten die Schülerinnen und Schüler am eigenen Leib austesten und bekamen Tuniken und Togen in unterschiedlichen Stoffen und Ausführungen angelegt.
Am Nachmittag probierte das P-Seminar „Römische Küche” zusammen mit ihren Lehrerinnen und Lehrern sowie den Referenten römische Rezepte aus, die im Anschluss gemeinsam in der bestens ausgestatteten Schulküche verspeist wurden.

Im Tempelbezirk

Am zweiten Lateintag fuhren die Jahrgangsstufen sieben und acht mit der Fachschaft Latein nach Kempten in den Archäologischen Park, wo sie ebenfalls Workshops zu den Themen „Mode, Schreiben und Spiele” besuchten. Die Gästeführerinnen zeigten nach Beendigung der Workshops ihren jeweiligen Kleingruppen das gesamte Ausgrabungsgelände mit Thermen, einem Forum und dem gallorömischem Tempelbezirk. Die römische Stadt Campodunum, die die Schülerinnen und Schüler bisher nur aus dem Lateinbuch kannten, wurde um die Zeitenwende von Kaiser Augustus gegründet. Sie lag in der römischen Provinz Raetien, und zu ihrer Blütezeit lebten hier bis zu 5.000 Menschen.

Greifbare Geschichte

Am Ende der zwei Lateintage war sich die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrern einig, dass auch die künftigen Jahrgänge in den Genuss von Lateintagen kommen sollten – die römische Kulturgeschichte war an beiden Tagen im wahrsten Sinne des Wortes greifbar für sie geworden.

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