Im ehemaligen chinesisch-mongolischen Restaurant im ersten Stock der Agnes-Bernauer-Straße 51 hatte sich in den vergangenen acht Monaten eine echte Kunst- und Kulturlokation etabliert. Die „Perle“ hielt, was der Name versprach. Eine echte Begegnungsstätte war entstanden, neben Barbetrieb fanden auch (Schallplatten)Flohmärkte, Talk- und Diskussionsrunden, Yoga und Tangostunden, Kinderdisco und Kinderfasching, Disco Night und zweimal pro Monat Live statt. Und obwohl viele Laimer gehofft hatten, dass die „Perle“ noch weiterbetrieben werden kann, stand von Anfang an fest, dass hier nur eine Zwischennutzung untergebracht ist, bis das Gebäude abgebrochen wird. „Wir sind traurig, dass wir jetzt schließen, die Zeit ist so schnell vergangen“, sagt Alexa Steinke, die zusammen mit Schwester Laura den Barbetrieb übernommen hatte. Das Zwischennutzungskonzept war ein Gemeinschaftsprojekt vom Café Steinchen der beiden Steinke-Schwestern und dem Mucbook Clubhaus. Der Bauherr des Objektes, „Urban Progress“, gab das Gebäude für die Zwischennutzung frei. Mit Mitteln der EU aus dem Fonds EFRE sowie der Landeshauptstadt München und dem Kompetenzteam Kultur- und Kreativwirtschaft wurde das Projekt bezuschuss bzw. gefördert. Am 17. Mai findet nun ab 19 Uhr die letzte Party in der Perle statt.
Den Laimern bleibt indes das Café Steinchen, nur etwa 500 Meter weit entfernt, gleichfalls in der Agnes-Bernauer-Straße gelegen. Dies hat nach der Winterpause wieder offen und erwartet mit Kultur und Kulinarik. „Einige Eventformate aus der Perle werden wir mit ins Steinchen nehmen, wie zum Beispiel das Pubquiz, das total gut ankam“, sagt Alexa Steinke hinzu.
Auch das Café allerdings ist – obwohl es schon im vierten Jahr läuft – eine Zwischennutzung, denn die Stadt behält sich vor, die Fläche selbst zu nutzen.
Die Steinke-Schwestern haben aber noch mehr vor: Bereits vor zwei Jahren haben sie die Ausschreibung zur Belebung des Leerstands am Luise-Kieselbach-Platz gewonnen. Das rund 40 Quadratmeter große Backsteinchhäuschen direkt im Park könnte zum neuen „Back-Steinchen“ werden. Seit über einem Jahr liegt der Bauantrag der Schwestern schon bei der Lokalbaukommission und wartet auf Genehmigung. Der BA und die Anwohner jedenfalls befürworten das Konzept.