Der Radweg an der Haltestelle „Donnersbergerbrücke“ soll im Rahmen eines Pilotprojekts orange eingefärbt werden, damit Verkehrsteilnehmer sensibler füreinander werden


Von Beatrix Köber
So freie Bahn zum Überqueren des Fuß- und Radweges haben Passanten, die an der Ostseite der Donnersberger Brücke aus dem Bus steigen, nur selten. (Foto: Beatrix Köber)
So freie Bahn zum Überqueren des Fuß- und Radweges haben Passanten, die an der Ostseite der Donnersberger Brücke aus dem Bus steigen, nur selten. (Foto: Beatrix Köber)
So freie Bahn zum Überqueren des Fuß- und Radweges haben Passanten, die an der Ostseite der Donnersberger Brücke aus dem Bus steigen, nur selten. (Foto: Beatrix Köber)
So freie Bahn zum Überqueren des Fuß- und Radweges haben Passanten, die an der Ostseite der Donnersberger Brücke aus dem Bus steigen, nur selten. (Foto: Beatrix Köber)
So freie Bahn zum Überqueren des Fuß- und Radweges haben Passanten, die an der Ostseite der Donnersberger Brücke aus dem Bus steigen, nur selten. (Foto: Beatrix Köber)

Fußgänger kommen im Münchner Stadtverkehr häufig zu kurz, das zeigt sich zumindest in der subjektiven Wahrnehmung vieler. Neben dem motorisierten Verkehr und den Radfahrern bleibt jenen, die zu Fuß unterwegs sind, nur wenig Platz. So kommt es etwa an einigen Bushaltestellen zu Konflikten, wenn Fahrgäste aus dem Bus aussteigen und der Gehweg von Radfahrern mitbenutzt wird oder aber Fußgänger erst den Radweg kreuzen müssen, um auf ihre Gehbahn zu kommen. Die Stadtverwaltung will nun mit einem Pilotversuch testen, ob die Einfärbung von Radwegen die Konflikte reduzieren kann. Zu den ausgewählten Orten für das Projekt gehört die Bushaltestelle auf der Donnersberger Brücke.

Ein Stadtratsantrag der CSU-Fraktion aus dem Frühjahr 2022 gab den Anstoß dazu, dass nach neuen Wegen für mehr Fußgängersicherheit gesucht wird. Um Kollisionen zwischen Radfahrern und Fußgängern zu vermindern, wurde im Antrag unter anderem vorgeschlagen, dass an Konfliktpunkten wie etwa Bushaltestelle die Radwege rot markiert werden. Das Mobilitätsreferat (MOR) machte sich daraufhin gemeinsam mit dem Baureferat und dem Behindertenbeirat daran, ein Pilotvorhaben vorzubereiten. An zunächst drei Bushaltestellen in München, bei denen es regelmäßig zu Konflikten zwischen aussteigenden bzw. querenden Fahrgästen und Radfahrenden kommt, soll der Pilotversuch nun durchgeführt werden. Zu den ausgewählten Haltestellen gehört neben jener am Olympia-Einkaufszentrum West und einer Haltestelle am Frankfurter Ring, auch die Bushaltestelle „Donnersbergerbrücke“.

Ursache für viele Konflikte

Die drei verschiedenen Haltestellen wählte man so aus, dass mehrere Varianten bzw. Lösungsmöglichkeiten unter verschiedenen Bedingungen erprobt werden. Die Haltestelle „Donnersbergerbrücke“ ist deswegen im Fokus, weil entlang der Brücke und somit auch neben der Bushaltestelle ein gemeinsamer Geh- und Radweg ausgewiesen ist. Demnach müssten sich Fußgänger und Radfahrer die Bahn teilen, die exakt auf Höhe der Bushaltestelle enger wird. Passanten, die zur Bushaltestelle wollen bzw. den Eingang zur S-Bahnstation nutzen, queren zusätzlich, was Ursache für viele Konflikte ist. Den drei für den Pilotversuch ausgewählten Standorten gemein ist: „Alle Örtlichkeiten weisen eine hohe Frequentierung an Linienbussen und ein entsprechend hohes Fahrgastaufkommen auf“, erklärt das MOR.
Laut MOR soll das Pilotprojekt die Verkehrsteilnehmer sensibilisieren und zugleich zeigen, ob eine Einfärbung bestimmter Bereiche und die Anbringung von Piktogrammen sich positiv auf das Konfliktgeschehen auswirken.

Start im Sommer

Die Flächen an den Bushaltestellen „Olympia-Einkaufszentrum West“ und „Donnersbergerbrücke“ sollen orange, jene der Bushaltestelle Frankfurter Ring rot eingefärbt werden. Zudem werden zusätzliche Piktogramme markiert. Im Sommer sollen diese umgesetzt werden. Danach soll der Pilotversuch dann zwölf Monate lang laufen. „Im Vorfeld sowie zu einem späteren Zeitpunkt während des Piloten sollen verschiedene Arten von Erhebungen über mehrere Tage durchgeführt werden“, heißt es vom MOR. Im Anschluss an den Versuch soll eine Evaluation stattfinden, um über die Ausweitung auf weitere Örtlichkeiten entscheiden zu können.
Sowohl der Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8) als auch der BA Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) nahmen die Infos der Behörde zustimmend zur Kenntnis und wollen den Pilotversuch nun abwarten.

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