Die deutsche PingPongParkinson-Initiative hatte kürzlich zum vierten Mal zur offenen Deutschen Meisterschaft im Tischtennis aufgerufen. Das Besondere an diesem Wettkampf: Es dürfen nur Menschen mit der Diagnose Morbus Parkinson teilnehmen.
Auch vom TSV Neuried machte sicheine kleine Abordnung auf den Weg in den Norden. Ulli Heyd trat bei den Damen an, Jürgen Zender und der PPP-Stützpunktleiter Ernst Hillenkamp vertraten die Neurieder Herren. Begleitet wurden die Spieler vom Trainer des PPP-Stützpunktes Frank Huth.
Die vier Turniertage waren für die Teilnehmer, Betreuer und Helfer lang und anstrengend. An 44 Tischen in zwei Sporthallen wurden zunächst die Vorrunden im Einzel, Doppel und Mixed in jeweils drei Leistungsklassen in Gruppen „jeder gegen jeden“ gespielt. Anschließend kämpften die Spielerinnen und Spieler in den End- und Trostrunden im K.O.-System, um die jeweiligen Gewinner zu ermitteln.
Soweit unterschied sich das Turnier nur wenig von anderen Veranstaltungen. Doch unter dem Dach des Nordhorner Euregiums herrschte noch etwas anderes: ein Spirit, der sofort beim Betreten der Halle zu spüren und der nicht mit anderen Turnieren vergleichbar war.
Die gesamte Veranstaltung wurde bei allem Ehrgeiz der Teilnehmer davon überstrahlt, dass an der Platte in erster Linie der Sinn der Gemeinschaft zählte. Nach einem hart umkämpften Match lagen sich die Spieler meist in den Armen, sobald der letzte Ball gespielt war. Nicht der Sieg an der Platte zählte, sondern die Tatsache, gemeinsam etwas gegen „den Parkinson“, wie die Betroffenen die Krankheit oft halb scherzhaft personalisieren, getan und ihm zusammen die Stirn geboten zu haben.
Wenn man diese PingPongParkinson German Open 2024 in Nordhorn mit einem Satz beschreiben soll, dann vielleicht am ehesten so: Über 270 an Parkinson Erkrankte aus 16 Nationen, eingeschränkt mit leichten bis schweren Symptomen, stellen sich mit Tischtennisschlägern ihrer Krankheit in den Weg und lassen nicht zu, dass diese die Oberhand gewinnt.
Alle Teilnehmer hatten sich im Vergleich zum letzten Jahr deutlich gesteigert. Ulli Heyd hatte im Einzel in der Gruppe ungeschlagen die Endrunde erreicht, im Doppel gar das Viertelfinale. Ernst Hillenkamp und Jürgen Zender haben die Trostrunde dominiert und sich ein packendes Halbfinalspiel über fünf Sätze geliefert. Am Ende war Ernst Hillenkamp Dritter, und Jürgen Zender stand auf dem Siegertreppchen der Trostrunde ganz oben. Beide haben außerdem mit ihren jeweiligen Partnern auch noch die Endrunde im Doppel erreicht. Und so fuhr auch ein überaus zufriedener Trainer zurück nach Neuried.
Und so sah man am Ende der Siegerehrung nicht nur bei den Gewinnern glückliche Gesichter, sondern fast alle Teilnehmer strahlten vor Freude und Zufriedenheit. Wie nicht anders erwartet, wurde von vielen Spielern schon verabredet, sich nächstes Jahr bei der fünften PPP German Open wiederzusehen.