Veröffentlicht am 24.06.2024 09:03

Flugsportgruppe lädt Rollstuhlfahrer zum Inklusionsfliegen ein


Von Patrizia Steipe
Gut gesichert ging es im kleinen Sportflieger in die Lüfte. (Foto: FSG)
Gut gesichert ging es im kleinen Sportflieger in die Lüfte. (Foto: FSG)
Gut gesichert ging es im kleinen Sportflieger in die Lüfte. (Foto: FSG)
Gut gesichert ging es im kleinen Sportflieger in die Lüfte. (Foto: FSG)
Gut gesichert ging es im kleinen Sportflieger in die Lüfte. (Foto: FSG)

„Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein, alle Ängste, alle Sorgen, sagt man, blieben darunter verborgen…“, dichtete der Sänger Reinhard Mey. Für die Teilnehmer des Münchner Förderzentrums (MFZ) bewahrheitete sich dieser Songtexte vor Kurzem. Die Flugsportgruppe (FSG) im Deutschen Zentrum für Luftfahrt (DLR) Oberpfaffenhoffen hatte zu einem „Inklusionsfliegen“ eingeladen. Dabei durften die schwerbehinderten Passagiere, die auf der Erde in Rollstühlen sitzen, mit ihren Betreuern in den kleinen Sportfliegern Platz nehmen und in die Lüfte steigen.

Extra für die Rundflüge vom Sonderflughafen Oberpfaffenhofen war FSG-Mitglied Bruno Theil mit seiner Tochter im eigenen Flugzeug angeflogen. Die Maschine vom Typ Cessna 177 Cardinal ist so umgebaut, dass sie von Theil, der selbst Rollstuhlfahrer ist, als Pilot geflogen werden kann. „Es ist mir ein Anliegen zu zeigen, dass dieses wundervolle Hobby auch mit körperlichen Einschränkungen betrieben werden kann“, erklärte Theil. Leider sei diese Information selbst in Pilotenkreisen immer noch nicht weit genug verbreitet, bedauerte er. Die FSG ist ein Verein, der Mitarbeitenden des DLR, aber auch Externen die Möglichkeit bietet, Flugsport in Motor- und Segelflugzeugen zu betreiben, aber auch Fallschirm zu springen.
Die Piloten der Flugsportgruppe machten mit ihren Passagieren und deren Betreuern Rundflüge, bei denen das Fünfseenland von oben bewundert werden konnte. „Die vielen lachenden Gesichter machen deutlich, was für ein tolles Erlebnis der Blick aus der Vogelperspektive war“, freute sich FSG-Vereinsvorstand Claas Köhler. Er bedankte sich beim MFZ-Team um Karoline Zehentner-Weiland, die gemeinsam mit den Vereinsmitgliedern die Veranstaltung organisiert hatte, so dass das Ganze zu einem gelungenen Event wurde. Das Münchner Förderzentrum ist eine Einrichtung mit Wohnheim und einer Förderstätte für erwachsene Menschen mit einer Mehrfachbehinderung beispielsweise hervorgerufen durch einen frühkindlichen Hirnschaden.

Besuch im Kontrollzentrum

Im Anschluss an die Flüge, die vom Flughafenbetreiber EDMO gesponsert worden waren, hatten die Teilnehmer und ihre Begleiter die Gelegenheit einen Blick hinter die Kulissen der bemannten Raumfahrt zu werfen. Bei einer Führung durch das German Space Operations Center (GSOC) am DLR konnten unter anderem Modelle von Astronauten, Raketen und die Kontrollräume des DLR besichtigt werden, von denen aus das europäische Columbus-Modul der Internationalen Raumstation ISS kontrolliert wird. Auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt: das Küchenteam des MFZ war mit nach Oberpfaffenhofen gekommen und warf den Grill für alle an.

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