Fahrradführerschein für die Viertklässler


Von Patrizia Steipe
Für jeden Fehler gibt es ein Kreuz im Bewertungsbogen von den beiden Polizisten Michael Steer und Susanne Timper. (Foto: pst)
Für jeden Fehler gibt es ein Kreuz im Bewertungsbogen von den beiden Polizisten Michael Steer und Susanne Timper. (Foto: pst)
Für jeden Fehler gibt es ein Kreuz im Bewertungsbogen von den beiden Polizisten Michael Steer und Susanne Timper. (Foto: pst)
Für jeden Fehler gibt es ein Kreuz im Bewertungsbogen von den beiden Polizisten Michael Steer und Susanne Timper. (Foto: pst)
Für jeden Fehler gibt es ein Kreuz im Bewertungsbogen von den beiden Polizisten Michael Steer und Susanne Timper. (Foto: pst)

Schulterblick, Rechts-vor-Links, Verkehrsschilder beachten und noch dazu das Gleichgewicht auf dem Fahrrad halten – es ist ganz schön viel, was die Viertklässler für ihre Fahrradprüfung beachten müssen. Den Verkehrsunterricht erhalten die Germeringer Grundschüler von der Polizei. Damit die Kinder nach der Theorie ohne Gefahr praktisch üben können, hat die Stadt Germering am Parkplatz an der Kerschensteiner / Ecke Bertha-von-Suttner-Straße einen Verkehrsübungsplatz angelegt. Für rund 50.000 Euro wurde der Parkplatz neu asphaltiert und für die Verkehrsübung markiert.

Aufgeregt nehmen die 18 Mädchen und Buben aus der vierten Klasse der Theresen-Grundschule die Fahrräder entgegen, setzen die Helme auf und stellen sich in einer Reihe auf. An diesem Tag steht die praktische Fahrradprüfung an. Zuvor hatten sie in der Klasse nach dem Theorieunterricht einen vierseitigen Testbogen ausfüllen müssen. Jetzt also die Praxis auf dem 300 Quadratmeter großen neuen Verkehrsübungsplatz. Die Polizeibeamte Susanne Timper und Michael Steer, die mit den Kindern geübt hatten, geben noch ein paar Ratschläge. Auch Oberbürgermeister Andreas Haas, Stadträte und der Mobilitätsbeauftragte der Stadt, Sven Gröting, waren gekommen, um zu schauen, wie sich der neue Platz bewährt.
Dann geht es los. Als ein Mädchen links aufsteigen will, ruft Susanne Timper „Halt, denk noch einmal nach!“. Die Schülerin zögert, dann fällt es ihr ein: Aufgestiegen wird immer auf der rechten Seite.
Gemeinsam mit ihrem Kollegen beobachtet Timper die Kinder, die ihre Runden drehen. An den Kreuzungen und Wegen stehen „Stopp-“, „Einbahn-“ und „Vorfahrt gewähren-“Schilder.
„Kein Schulterblick“ hat Timper bei einem Jungen festgestellt und trägt ein Kreuz in den Bewertungsbogen ein. Ihr Kollege hat einen Vorfahrtsverstoß bei einem Mädchen gesehen. Auch dafür gibt es ein Kreuz. „Das haben wir doch alles gelernt“, stöhnt Timper. „Wenn die Eltern nicht mithelfen und üben, dann genügt das nicht“, erwidert Steer. Einige Kinder würden zum Üben mit den Eltern auf den Platz kommen, aber es gebe Klassen, da können Kinder nicht einmal radfahren, bedauert er.

Elf Fehlerpunkte dürfen sein

An diesem Tag läuft alles gut. Die beiden Polizisten hatten nach den 20 Minuten zwar viele Kreuzchen auf ihre Bögen machen müssen, aber – im Gegensatz zur Auto-Führerscheinprüfung – ist die Fahrradprüfung nicht so streng. Elf Fehlerpunkte dürfen sein. Dabei ist der Führerschein nicht Pflicht, radln darf man auch ohne. Am Schluss gibt es für alle den begehrten Schein. Bei manchen war es „haarscharf“, so Steer. Deswegen darf nur die Hälfte der Klasse mit den Polizeibeamten eine Übungsfahrt in den richtigen Straßenverkehr machen. „Wer sieben oder mehr Fehlerpunkte hatte, muss noch üben, um sicher im Verkehr zu sein“, mahnt Timper.
Nachdem alle Viertklässler mit ihrer Prüfung durch sind, kann der Platz wieder regulär als Parkplatz genutzt werden.

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