Nicht nur Katastrophen oder Großeinsätze, auch alltäglichere Ereignisse wie ein Autounfall oder Wohnungsbrand können sowohl für die Betroffenen und deren persönliches Umfeld als auch für die beteiligten Einsatzkräfte eine hohe psychische Belastung bedeuten. Diese Belastungen sollen durch die Psychosoziale Notfallversorgung, kurz PSNV, gemindert werden. Um hier angemessene und koordinierte Hilfe leisten zu können, ist eine Vernetzung der unterschiedlichen Angebot- und Bedarfsträger erforderlich.
Dies übernimmt im Landkreis Starnberg nun die neu gegründete Arbeitsgemeinschaft PSNV. Deren künftige Leiter und Fachberater erhielten nun im Landratsamt von Landrat Stefan Frey die entsprechenden Urkunden und ihre violetten Funktionswesten. „Die enge Vernetzung stärkt gleichermaßen unsere Einsatzkräfte und ist wesentliche Hilfe für Betroffene in Notlagen”, so Landrat Stefan Frey.
Die übergeordneten Ziele der psychosozialen Notfallversorgung sind die Prävention und die Früherkennung von Belastungsfolgen, die Bereitstellung geeigneter Unterstützung und Hilfe sowie die Akuthilfe für Betroffene. Oft ist nicht nur medizinische, sondern auch psychologische Hilfe für alle Beteiligte notwendig, denn derartige Ereignisse wirken oft traumatisch. Die Versorgung von Betroffenen und Einsatzkräften erfordert umfangreiche Aus- und Fortbildungen und wird nur von entsprechend geschulten Personen durchgeführt.
Mitglieder der ARGE Psychosoziale Notfallversorgung sind die Notfallseelsorge der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern, die Notfallseelsorge des Bistums Augsburg KdöR, die Kreisbrandinspektion Starnberg,das Bayerisches Rotes Kreuz Starnberg, der Malteser Hilfsdienst Weilheim-Starnberg, die DLRG Pöcking-Starnberg sowie Vertreter der Notärzte, des Landratsamtes und der Polizei.
Die ARGE soll insbesondere eine optimale Zusammenarbeit der teilnehmenden Organisationen gewährleisten und die Psychosoziale Notfallversorgung auch in die örtliche Einsatzleitung sowie die Führungsgruppe Katastrophenschutz integrieren. Der Fachberater PSNV berät die Führungsgruppe Katastrophenschutz des Landratsamtes zu Konzepten und Maßnahmen, der Leiter PSNV übernimmt bei größeren Schadenlagen die Einsatzleitung über alle eingesetzten PSNV Einheiten im Landkreis.