Asphalt und pralle Sonne, beides kommt am sogenannten Bahndeckel, dem Quartiersplatz Theresienhöhe, zusammen und sorgt bei spielenden Kindern wie flanierenden Erwachsenen für schweißtreibende Hitze. Seit Jahren wünschen sich Anwohner einen Sonnenschutz, jedoch sprach bislang Verschiedenes gegen Lösungen wie Sonnensegel. Der Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8) nahm den immer wieder formulierten Bürgerwunsch aber wieder auf und forderte, dass am Bahndeckel nachgebessert wird. Ein neuerlicher Ortstermin lässt darauf hoffen, dass nun doch Maßnahmen ergriffen werden, unter anderem sollen Sonnenschirme aufgespannt werden.
2010 wurde die Freizeitfläche am Quartiersplatz Theresienhöhe, die auf der 12.800 Quadratmeter großen Stahlbetonbrücke entstanden war, eröffnet. Weil unter der Brücke Schienen der S-Bahn verlaufen, wird der Quartiersplatz auch „Bahndeckel“ genannt. Bauplanerisch und statisch musste beim Planen der Fläche auf verschiedene Aspekt Rücksicht genommen werden. Da etwa der „Deckel“ nicht auf tiefem Erdboden liegt, ist es nicht möglich, schattenspendende Bäume mit tiefem Wurzelwerk, wie sie immer wieder von Stadtteilbewohnern gewünscht werden, zu pflanzen. Sonnenschirme schieden vor einigen Jahren noch aufgrund der hohen Kosten oder Überlegungen zu Haltbarkeit aus. Einige andere Ideen zur Nachbesserung vor Ort scheiterten am geltenden Urheberrecht zur Gestaltung, das bei den Landschaftsarchitekten liegt.
Damit der Bahndeckel aber auch in heißen Sommern gut nutzbar ist und nicht zur Geisterfläche wird, sobald die Temperaturen hochklettern, setzte sich der örtliche BA renitent für Lösungen ein. Mit Erfolg, wie ein neuerlicher Ortstermin zeigt.
In Abstimmung mit der Stadt und den Landschaftsarchitekten wurde jüngst besprochen, dass Sonnenschirme eventuell doch umgesetzt werden können. Elektrifiziert könnten die Schirme automatisch fürs Öffnen und Schließen programmiert werden. Im Gespräch war zudem, ob alternativ zur schon lange geforderten Aufhellung der Asphaltfläche (die jetzt schwarz ist) ein stellenweiser Flächenaustausch mit beispielsweise helleren Betonsteinplatten möglich wäre. Wie aus dem Ergebnisprotokoll zum Ortstermin hervorgeht, sei der Bodenbelag bereits bei der Planung der Fläche untersucht worden und ist aus statischen Gründen nicht umsetzbar. Eine bessere Beleuchtung und ein Treffpunkt mit Sitzgelegenheiten im nordwestlichen Bereich sind indes im neuen Konzept enthalten. Der BA besteht zudem darauf, dass die Umsetzung der Maßnahmen nach ihrer Dringlichkeit erfolgt. So sollen zuerst die Sonnenschirme, dann Wasserspielmöglichkeiten und schließlich Fassadenbegrünung etc. realisiert werden. Ein Thema, das dem BA schon lange auf dem Herzen liegt: Die Markierungsnägel am Fuß der Rasenhügel, die als Vorsorgemaßnahme vor den elektromagnetischen Feldern dienen. Diese werden durch den unter dem Bahndeckel führenden Zugverkehr erzeugt. „Eine Prüfung, ob diese Vorsorgemaßnahme noch erforderlich ist, könnte im Rahmen der weiteren Planung erfolgen“, heißt es dazu im Ergebnisprotokoll.
„Jetzt müssen die Kosten ermittelt werden und dann kommen wir hoffentlich voran“, sagt BA-Vorsitzende Sibylle Stöhr (Grüne) auf Nachfrage. Geplant ist, dass die Abteilung Gartenbau des Baureferats dem BA noch vor den Sommerferien einen Zwischenstand mit Kosten und der weiteren Terminierung übermittelt.