Verstehen und handeln | Wochenanzeiger

Obwohl es in der Geschichte unseres 4,6 Milliarden Jahre alten Planeten immer wieder zu Klimaschwankungen kam, steht fest, dass der Mensch Hauptverursacher der aktuellen Erderwärmung ist. Entscheidend für ein gesellschaftliches Umdenken ist das Verständnis für die Ursachen und Folgen des aktuellen Klimawandels, aber auch für die Chancen, die sich uns heute noch bieten. Mit dem LMU-Klimakoffer können Hintergründe und Folgen des Klimawandels für Schülerinnen und Schüler experimentell erfahrbar gemacht werden. Dieser Klimakoffer wird von der Caritas-Werkstatt München-Dachau produziert und wird in den nächsten Schuljahren an allen weiterführenden Schulen im Freistaat zur Verfügung stehen.

Mit relativ einfachen Aufbauten können mit dem Klimakoffer von der Absorption von Wärmestrahlung durch CO2 über den Albedo-Effekt bis hin zur Versauerung der Meere verschiedene naturwissenschaftliche Zusammenhänge in Schülerexperimenten untersucht werden. Im Münchner Luitpold-Gymnasium stellten Kultusministerin Anna Stolz, Umweltminister Thorsten Glauber, Dr. Cecilia Scorza-Lesch (die Astrophysikerin ist die Initiatorin des Klimakoffers) und Prof. Harald Lesch zusammen mit Matthias Dießl (Präsident des Sparkassenverbandes Bayern) den Klimakoffer vor.

„Klimaschutz ist das Megathema unserer Zeit – gerade auch angesichts der verheerenden Überschwemmungen bei uns im Freistaat vor wenigen Wochen. Uns allen muss klar sein: Wir sind alle vom Klimawandel direkt oder indirekt betroffen und genau deshalb geht Klimaschutz auch uns alle etwas an! „ Das betonte Kultusminsiterin Anna Stolz bei der Vorstellung des LMU-Klimakoffers. „Der LMU-Klimakoffer ist dazu ein hervorragendes Tool, um den Kindern und Jugendlichen die naturwissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels zu vermitteln und sie zu befähigen, aktiv zum Klimaschutz beizutragen. Ich danke allen Beteiligten herzlich für ihr großartiges Engagement und ihre Initiative!”

„Wir wollen unser Klima konsequent schützen”, bekräftigte Umweltminister Thorsten Glauber. „Dazu brauchen wir Wissen über die komplexen Zusammenhänge des Klimawandels. Solches Wissen steckt in unserem Klimakoffer. Dort sind Materialien zusammengestellt, mit denen die Schülerinnen und Schüler Experimente machen können.” Der Klimawandel sei längst in Bayern zu spüren, so Glauber. Um ihm zu begegnen, gebe der Freistaat 400 Millionen Euro im Jahr für Anpassungen aus. Es sei wichtig, den Klimawamdel zu verstehen - und entsprechend zu handeln.
Matthias Dießl, Präsident des Sparkassenverbandes Bayern, fügte hinzu: „Die Bayerische Sparkassenstiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Klimakoffer weiterführenden Schulen in Bayern zugänglich zu machen. Wir sind davon überzeugt, dass Bildung der Schlüssel zur Bewältigung des Klimawandels ist.“

Astrophysikerin Dr. Cecilia Scorza-Lesch, Initiatorin des Klimakoffers, erläuterte die Experimente, die die Schüler damit durchführen können. Sie dankte den Lehrkräften, die mit ihren Schülern die Ideen im Unterricht umsetzen. Prof. Harald Lesch wies bei der Präsentation auf die existentielle Bedeutung erneuerbarer Energien hin: „Wir Menschen verbrennen seit zwei Millionen Jahren immer irgendwas. Damit müssen wir aufhören. Wir müssen weg von den fossilen Energien!” Er rief zum gedanklichen „Switch” beim Klimawandel auf: „Klagen wir nicht, wie schlimm alles ist”, so Lesch, besser sei „anpacken, handeln, etwas machen!”