Aktuelle Energiedaten für den Landkreis Starnberg geben Hoffnung


Von red

Ein leichter Rückgang beim Verbrauch von Strom und Erdgas, ein beschleunigter Zuwachs bei Photovoltaik auch im Landkreis Starnberg und Rekorderträge der Berger Windräder: Das Landratsamt stellte im Umweltausschuss des Kreistages jetzt aktuelle Energiedaten vor.

Alle Varianten werden benötigt

Landrat Stefan Frey zieht Bilanz: „Ob Photovoltaik, Wind, Wasserkraft, Biomasse oder Geothermie, wir brauchen weiterhin alle Varianten, damit die Energieumstellung im Landkreis gelingt. Denn der zukünftig steigende Strombedarf durch E-Mobilität, Wärmepumpen, Digitalisierung etc. muss schon allein wegen der künftig deutlich steigenden Bepreisung ebenfalls möglichst erneuerbar abgedeckt werden. Das Ziel, den Bedarf bezogen auf den Landkreis nach heutigem Stand in 2035 zu 100 Prozent zu decken, würden wir erreichen, wenn alle derzeit im Landkreis geplanten Windkraftanlagen realisiert und die Zahl der PV-Leistung verdoppelt würden. Das ist durchaus realistisch.”

Erfreuliche
Zuwächse

„Die Energiepreisexplosion in den Jahren 2022/2023 hat die Menschen zum Sparen bewegt”, so Herbert Schwarz von der Fachstelle Energie und Klimaschutz im Landratsamt, der sich über die rückläufigen Verbrauch von Erdgas (12%) und Strom (-2,6 %) im Landkreis freut. „Hoffentlich hält der bewusstere Umgang mit Energie auch weiterhin an”, würde sich Schwarz wünschen.

Erfreuliche Zuwächse sind dagegen bei der Photovoltaik zu verzeichnen. Wie die Auswertung des Marktstammdatenregisters und der Netzbetreiberdaten zeigt, sind im Landkreis aktuell etwa 7.200 PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von gut 116.000 kWp in Betrieb. Eine Steigerung von fast 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Und auch weiterhin kommen derzeit täglich fünf neue Anlagen hinzu”, freut sich Landrat Stefan Frey über den beschleunigten Ausbau.

Zunehmend wichtige Rolle

Solarmodule auf den Dächern tragen dabei gut 70 %, die aktuell neun PV-Freiflächenanlagen im Landkreis etwa 27 % zum Solarstromertrag bei. Aber auch die so genannten Balkonmodule - derzeit etwa 800 gemeldete Anlagen - spielen eine zunehmend wichtige Rolle. „Damit können auch alle, die nicht über ein eigenes Dach verfügen, ganz einfach ihren eigenen Solarstrom produzieren und sich so zumindest ein Stück weit unabhängiger machen”, so Herbert Schwarz.

Energetische Zukunft

Auch die vier Berger Windräder lieferten 2023 mit fast 28 Millionen Kilowattstunden einen Rekordertrag und trugen wesentlich zum Anstieg des Anteils Erneuerbarer Energien am Stromverbrauch auf inzwischen knapp 22 % bei. Einen kurzen Ausblick in die energetische Zukunft des Landkreises gab es ebenfalls: Wenn alle derzeit im Landkreis geplanten Windkraftanlagen (max. 22 Stück) und PV-Freiflächenanlagen (ca. 10 Stück) realisiert und sich zudem die PV-Dachanlagen nochmals verdoppeln würden, wäre das Ziel von 100 % Erneuerbaren Energien am aktuellen Stromverbrauchs erreicht.
Nähere Infos unter www.lk-starnberg.de/energiebericht.

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