Wenn man über Freiham spricht, dann geht es meistens um Planungen, Baustellen und um Verkehr in einem zukünftigen Wohnquartier. Doch Freiham ist bereits Heimat für etwa 6.000 Bewohner. Im Viertel rührt sich einiges. Beim 3. Sommerfest, das heuer auf dem Bildungscampus stattfand, zeigten Bewohner, Vereine und Einrichtungen an etwa 60 Ständen, was sie alles so bieten und wie es sich in Freiham lebt. Veranstalter des Fests war die MGS (Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung) mit Stadtteilmanager Reinhold Petrich.
Schon einmal über Puzzlesteine, PC-Tastaturen oder Computermäuse gelaufen? Einen Barfußpfad der besonderen Art hatten die Progeno-Genossenschaftsmitglieder aufgebaut. Sie zählen zu den „Alten“ in Freiham. Seit 2019 sind sie bereits dort. Ihre positiven Erfahrungen mit einer möglichst autofreien Mobilität und Gemeinschaftsräumen, Co-Working-Plätzen und anderes gaben sie beim Sommerfest an die Besucher weiter.
Seit 2017 begleiten ambitionierte Fotografen die Entstehung des Viertels, „photo4freiham“ nennen sie sich. Beim Sommerfest präsentierten sie eine Auswahl an Fotos und suchten weitere Mitstreiter, die an der Langzeitfotodokumentation der MVHS (Münchner Volkshochschule) mitmachen und ihre Fotos in Ausstellungen zeigen wollen.
Beim Nachbarschaftstreff Freiham wachsen die Angebote stetig. Von Yoga for Kids über das Café Inklusion bis zum Seniorenbrunch und den Näh- und Stricktreff reicht das Spektrum. „Wenn jemand Ideen hat und selbst etwas anbieten möchte, ist er herzlich willkommen“, erklärte eine Ehrenamtliche.
Ein paar Schritte weiter warb Helmut Spratter von „Aubing ist in“ für den Verein, in dem sich Geschäftsleute, Startups und Unternehmer aus dem Stadtteil 22 zusammengeschlossen haben, um mit gemeinsamen Aktionen das örtliche Handwerk, Dienstleistungen und Einzelhandel zu stärken und das Viertel als Wohn- und Geschäftsstandort attraktiv zu erhalten. Spratter hofft auf neue Mitglieder aus Freiham, denen der Verein mit seinen Erfahrungen „Starthilfe“ geben kann.
Auch für Kids war einiges geboten. Viele Stände hatten Bastel- und Malangebote, es gab Experimente von „Little Lab“ und die Möglichkeit bei der Musikschule Instrumente auszuprobieren. Auf der Grünfläche war sogar ein Parcours aus Gerüstelementen und Weichgummimatten aufgebaut, über den sich die Kinder schwingen konnten und die Sportvereine boten Mitmachangebote. Auf der anderen Seite der Unterführung hatte Feierwerk Boom eine Bühne aufgebaut, auf der lokale Bands ihren Auftritt hatten. Auf Schnäppchenjagd konnte man beim Flohmarkt dess Gymnasiums Freiham gehen.
Vor der Campus-Mensa war ebenfalls eine Bühne aufgebaut. Hier trat beispielsweise der „Partizipative Bürger:innenchor“ mit Freihamer Sängerinnen auf. Auch wenn der Chor ein Projekt der Bayerischen Staatsoper ist, „hier kann jeder mitmachen, der Lust am Singen hat“, versicherten die Initiatoren.
Wie geht es mit Freiham weiter? Das Baureferat klärte an verschiedenen Stände auf. Zum Beispiel was mit der U-Bahn und was im zweiten Realisierungsabschnitt geplant ist.