Am Wochenende geht sie wieder los – die schönste Zeit des Jahres. In der Volleyball-Bundesliga starten die Play offs. Mittendrin die WWK Volleys Herrsching. Die Ammerseer bekommen es im Viertelfinale mit der SVG Lüneburg zu tun. Die Norddeutschen beendeten die Hauptrunde auf Platz vier, Herrsching stand nach 22 Spieltagen auf Rang fünf. Das erste Spiel der Viertelfinalserie nach dem Modus best-of-three steigt am Samstag, 16. März, um 19 Uhr im BMW Park. Ursprünglich hätten die Lüneburger im ersten Duell Heimrecht gehabt, doch da die dortige LKH-Arena am Samstag nicht verfügbar ist, wurde das Heimrecht getauscht. Das Rückspiel findet am 23. März in Lüneburg statt. Steht nach diesen beiden Matches kein Sieger fest, geht die Serie in die Verlängerung. Dann sehen sich beide Teams 24 Stunden später erneut gegenüber.
Letztmals standen sich Herrsching und Lüneburg in der Saison 2020/2021 in den Play offs gegenüber. Damals, coronabedingt waren keine Zuschauer zugelassen, waren die Nordlichter nach zwei intensiven Duellen der jeweils glückliche 3:2-Sieger. In der Jubiläumssaison wollen die WWK Volleys Herrsching endlich ins Halbfinale vorstoßen.
Dank eines überzeugenden 3:0 (25:13, 25:21, 25:21)-Auswärtssieges bei der FT 1844 Freiburg und der Schützenhilfe der Berlin Recycling Volleys, die im Parallelspiel mit 3:0 bei den Powervolleys Düren gewannen, verdrängten die Ammerseer in letzter Sekunde die Powervolleys vom fünften Tabellenplatz.
„Wir wollten den fünften Platz holen. Das ist uns eindrucksvoll gelungen“, sagte Cheftrainer Thomas Ranner. Wobei sein Team freilich nur was für den eigenen Sieg konnte. Die Dürener Pleite gegen den frischgebackenen Pokalsieger Berlin nahm man Mitte des dritten Satzes wohlwollend zur Kenntnis. Allerdings waren die Berliner selbst ein wenig unter Zugzwang: Am Freitagabend gewannen die Helios Grizzlys Giesen das Niedersachsen-Derby gegen Lüneburg mit 3:0 und standen zumindest für knapp 24 Stunden auf dem Platz an der Sonne. Doch letztlich geht der Serienmeister der letzten Jahre als Primus und Topfavorit in die bevorstehenden Play offs.
„Das war eine super souveräne Vorstellung“, lobte Eric Burggräf seine Kollegen. Aber auch der Herrschinger Zuspieler lieferte einen Tag vor seinem 25. Geburtstag eine nahezu fehlerfreie Vorstellung ab. Jeden seiner Angreifer setzte der Herrschinger Regisseur gut in Szene. Einzig Mittelblocker Dorde Ilic fiel quoten-technisch ein wenig ab (38%), die anderen vier Angreifer kamen allesamt auf 50% Angriffsquote oder mehr. Die MVP-Ehrung wurde Daniel Gruvaeus zu teil. Der schwedische Außenangreifer punktete mit knallharten Angriffsschlägen oder imposanten Rückraumangriffen. Aber auch an der Aufschlaglinie war Gruvaeus stark. Überhaupt war es eines der besten Aufschlagspiele. „Der Aufschlagdruck war der Schlüssel zum Erfolg“, meinte Burggräf. Nur neun Fahrkarten lösten die Ammerseer - bei vier Assen. Aber auch mit der Block-Feldabwehr war Burggräf zufrieden. Thomas Ranner sowieso. Viel zu meckern hatte der Herrschinger Cheftrainer nach dem souveränen Erfolg nicht. Vom ersten bis zum letzten Ballwechsel waren die Gäste das bestimmende Team. Selbstverständlich war das im Freiburger Hexenkessel nicht unbedingt. 1500 frenetische Schlachtenbummler verwandelten die Act-Now-Halle in ein wahres Tollhaus. Selbst beim noch so größten Rückstand sangen, klatschten und hüpften die Fans der Affenbande. Doch die Herrschinger zeigten sich unerbittlich. Nach 89 Minuten verwandelte Daniel Gruvaeus den zweiten Matchball für den Favoriten (25:21).
Jetzt werden die Uhren wieder auf Null gestellt. It´s Play off-Time, Bayby!